Römisch, Mittlere Kaiserzeit, 113 - 117 n. Chr.
An prominenter Stelle am Ende des "Embolos", einer der Hauptstraßen des antiken Ephesos, erhebt sich die Fassade der Bibliothek des Celsus. C. Iulius Celsus Polemaeanus war zunächst Konsul in Rom, dann Statthalter der Provinz Asia und hat verfügt, in der von ihm gestifteten Bibliothek bestattet zu werden. Der Bau aus Ziegelwänden mit eine überaus reichen, zweigeschossigen Marmorfassade wurde nach seinem Tod 117 n. Chr. fertiggestellt. Die Fassade der Bibliothek stellt einen der Höhepunkte kleinasiatisch-römischer Architektur dar. Die aufwändig verschränkten Ädikulen und insbesondere der überaus reiche und qualitätvolle Dekor wurden danach kaum mehr erreicht. Die ausgestellten Fragmente stammen vom Segmentgiebel links der Mitte. Das Medusenhaupt steht als Unheil abwehrendes Symbol in der Mitte, daneben zieht sich eine fein ziselierte Ranke über das Giebelfeld. Die Fassade der Bibliothek wurde in der Spätantike in einen Brunnenbau integriert und scheint mehrere Jahrhunderte aufrecht gestanden zu haben. In den 70er Jahren des 20. Jhs. wurde sie erneut aufgerichtet und stellt seither geradezu ein Symbol für die Ausgrabungsstätte Ephesos und die römischen Hinterlassenschaften in der Türkei dar.
Giebel
Römisch
Mittlere Kaiserzeit
113 - 117 n. Chr.
Ephesos , Celsusbibliothek , Selçuk, Kleinasien, Türkei
Marmor
H. 67 cm, B. 172 cm, T. 63,5 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, I 1632
Sultan, Abdul, Hamid, II.; Österreichische Ausgrabungen in Ephesos; Geschenk an Kaiser Franz Joseph; 1957 nachträglich inventarisiert
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