Griechisch, Hellenistisch, 2. - 1. Jh. v. Chr.
Mit Hilfe anderer, vollständiger erhaltener Repliken lässt sich das ursprüngliche Aussehen des aus einem Pferde- und einem Menschenkörper zusammengesetzten Mischwesens rekonstruieren: Der Kopf war stark nach links gewandt, zu einem auf der Kruppe des Pferdeleibs sitzenden kleinen Eros hin, von dem sich noch Reste erhalten haben. Das rechte Bein des Kentauren war leicht angehoben, der rechte Arm steil erhoben, während der linke Arm vorgestreckt war. Unser Kentaur bildete ursprünglich mit einem zweiten, als Gegenstück gearbeiteten Kentauren ein Paar. Die römischen Kopien beider Kentauren wurden bereits im 18. Jahrhundert in der Villa des Kaisers Hadrian bei Tivoli gefunden und befinden sich heute im Museo Capitolino in Rom. Die hellenistischen Originale waren vermutlich aus Bronze und sind typische Vertreter des "antiken Rokoko", wie man die heiter-erotische Kunst des späten Hellenismus auch genannt hat. Der eine Kentaur, von dem wir im Wiener Torso eine Replik besitzen, ist jugendlich und genießt die Anwesenheit des kleinen Eros. Seinem Pendant hingegen, einem älteren, bärtigen Kentauren mit leidvollem Gesichtsausdruck, ist der Liebesgott zur Qual geworden.
Statue
Griechisch
Hellenistisch
2. - 1. Jh. v. Chr.
Alexandria , Ägypten
Marmor
H. 85 cm, T. 97 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, I 97
Laurin, Anton, Ritter von; 1845 Geschenk
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