Römisch, Mittlere Kaiserzeit, Mitte 2. Jahrhundert
Die antike römische Büste mit dem Porträt des römischen Kaisers Lucius Verus (130 – 169 n. Chr.) ist bereits im Inventar der Antikensammlung von 1875 identifiziert und auf dem Gemälde des flämischen Malers David Teniers dem Jüngeren aus dem Jahr 1651, das Erzherzog Leopold Wilhelm (1614-1662) in seiner Galerie in Brüssel zeigt, erkannt worden (GG 739). Doch erst kürzlich konnte man die prominente Stellung auf dem sogenannten Galeriebild erklären: Man hatte ihn wegen des ähnlichen Aussehens als Kaiser Marc Aurel interpretiert, der wegen seiner Schriften als „Philosophenkaiser“ bekannt ist und seit dem Humanismus an europäischen Fürstenhöfen als Vorbild angesehen wird. Die bis heute nahezu unverändert erhaltene Büste selbst ist ein „Pasticcio“ in einer für die Renaissance typischen Machart. Der antike Porträtkopf des Lucius Verus mit der charakteristischen Lockenfrisur über der niedrigen Stirn und mit einem kurzen Bart ist mit dem Fragment einer antiken, aber nicht ursprünglich zugehörigen sogenannten Panzerbüste verbunden und mit einem barocken Rundsockel in antiker Manier ergänzt.
Porträtkopf, antike Büste ergänzt
Römisch
Mittlere Kaiserzeit
Mitte 2. Jahrhundert
Marmor
H. x B. x T.: 100 cm × 61 cm × 29,7 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, I 115
Schatzkammer; Erzherzog Leopold Wilhelm, 1660 in der Stallburg nachweisbar; 1800 Übernahme
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