Römisch, Mittlere Kaiserzeit, 2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.
Das Fragment stammt von der Langseite eines dionysischen Sarkophages. Auf einer Felsstufe hingestreckt ruht mit überkreuzten Beinen eine Mänade, bekleidet mit einem Chiton, der von der rechten Schulter geglitten ist, und einem Mantel. Der Kopf ist auf die linke Hand gestützt, während der erhobene rechte Arm gelöst auf dem Kopf aufliegt. Hinter der Mänade ist ein Vorhang gespannt, über den ein nackter Satyr auf die Schläferin herabblickt, wobei er überrascht die Arme von sich streckt. Links ein weiterer Satyr, nur mit einem Tierfell spärlich bekleidet, am Reliefrand der Rest einer pfeilerartigen Herme. An der Mänade lässt sich gut nachweisen, wie römische Kopisten nach bestimmten Typenvorräten und sicher auch nach Musterbüchern gearbeitet haben: Die Körperhaltung der Mänade entspricht sehr genau der Statue der so genannten Schlafenden Ariadne, von der es mehrere Wiederholungen gibt. Unter ihnen sticht die Statue in den Vatikanischen Museen in Rom durch ihre Qualität besonders hervor. Diese Wiederholungen sind römische Kopien nach einem hellenistischen Original des 2. Jahrhunderts v. Chr.
Fragment eines Sarkophages
Römisch
Mittlere Kaiserzeit
2. Hälfte 2. Jh. n. Chr.
Karthago , Tunesien
Marmor
H. 52,5 cm, B. 65,5 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, I 212
Khaznadar von Tunis; 1874 Geschenk
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