Relief: Komödienmaske

Römisch, Republikanisch, 1. Jh. v. Chr./1. Jh. n. Chr.

 

 

Komödienmaske

Typisch für die Maske des zornigen, vornehmen alten Mannes der Neuen Komödie sind die Spirallocken des Bartes und die tief in die Stirn gezogene Frisur. Auch stark übertriebene Gesichtsdetails wie die breite, plattgedrückte Nase, die geschwungenen Brauen und die faltige Stirn sind charakteristisch für diese Rolle. Mit den Öffnungen an Stelle der Augen und des Mundes ist die wohl als Dekor verwendete steinerne Maske den tatsächlich getragenen Exemplaren nachempfunden. Diese waren vermutlich aus Tierhäuten und Fellen oder aus Leinen und Gips gearbeitet.
Als literarische Quelle für die verschiedenen Maskentypen dient vor allem das Lexikon des Rhetors Julius Pollux, der im 2. Jh. n. Chr. in Ägypten gewirkt hat. In seinem auf Griechisch verfassten, 10-bändigen Werk Onomastikon hat Pollux im 4. Band einige Maskentypen der Tragödie, des Satyrspiels und der Neuen Komödie aufgezählt und charakterisiert (4, 133–154).
Bevorzugte Themen der Neuen Komödie – die in den Stücken des athenischen Dichters Menander einen Höhepunkt findet – sind alltägliche Probleme in der bürgerlichen Gesellschaft Athens und die daraus entstehenden witzigen Verwicklungen.

(M. Laubenberger)

Derzeit ausgestellt: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung Raum XI

Objektdaten

Objektbezeichnung

Relief

Kultur

Römisch

Periode

Republikanisch

Datierung

1. Jh. v. Chr./1. Jh. n. Chr.

Fundort

Material/Technik

Marmor (lunensisch)

Maße

H. 33,5 cm

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.

Antikensammlung, I 27

Provenienz

Schatzkammer; 1735 in der "Kaiserl. Gallerie und Kunstkammer" nachweisbar; 1800 Übernahme

Kunst & Patenschaft

Das Kunsthistorische Museum Wien dankt Herrn Dr. Wolfgang Laun und Frau Magdolna Laun sehr herzlich für die Patenschaft!