Römisch, Späte Kaiserzeit, 1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.
Links steht Jupiter Dolichenus auf dem Stier, bekleidet mit ärmellosem Untergewand, Muskelpanzer, Mäntelchen und Sandalen; auf dem Kopf ein Blattkranz und die phrygische Mütze. Die Rechte hielt das Doppelbeil, die Linke das Blitzbündel. Rechts steht Juno Regina auf einer Hirschkuh; diese ist wie der Stier mit einer breiten Binde um den Leib geschmückt. Die Göttin trägt einen bodenlangen, gegürteten Chiton mit Überschlag und einen vom Hinterhaupt herabfallenden Mantel. Im Haar ein Diadem, die Rechte hält eine Opferschale, die Linke ein Szepter. Im Stil und in den Größenverhältnissen divergieren die beiden Statuetten. Da außerdem die Standzapfen an den Hufen des Stieres mit den Befestigungslöchern im Postament nicht übereinstimmen, liegt der Schluß nahe, dass der Stier mit dem Jupiter nicht zur ursprünglichen Gruppe gehörte, sondern ein Ersatzstück darstellt. - Stilistisch ist die Juno mit ihrer geringen Plastizität und der grafischen Wiedergabe des Gewandes ein gutes Beispiel für das einheimische Kunstschaffen, während der Jupiter in die Tradition der sog. Reichskunst gehört.
Statuette
Römisch
Späte Kaiserzeit
1. Hälfte 3. Jh. n. Chr.
Mauer a. d. Url , bei Amstetten, NÖ, Österreich
Bronze, Vollguß; das Postament und die Patera der Juno aus Bronzeblech; die Augen des Jupiter waren in Silber eingesetzt
Gesamt: H. 37,2 cm
Jupiter: H. 23,7 cm
Juno: H. 27,3 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, M 2
Stadtgemeinde Amstetten; 1938 Kauf
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