Heidrun Kocher-Kocher  


Mit dem Auge des Kindes
Draht, Papier, Spannlack, Buch mit Kinderzeichnungen
Formatrahmen: Höhe 15 cm, Breite 25 cm,
Tiefe 10 cm
2004

Heidrun Kocher-Kocher versucht sich in ihrer Installation von Denkmechanismen einer historischen Identität frei zu machen und möglichst unbelastet von assoziativer Wahrnehmung oder historischem Wissen einen direkten Blick auf die Objekte selbst zu gewinnen. Sie hat mit Kindern die Wagenburg besucht und sie dort zeichnen lassen. Diese Skizzen verarbeitete sie anschließend zu einem selbstgebundenen Buch. In ihren Skulpturen sucht sie bewusst die Auseinandersetzung mit den Zeichnungen der Kinder, die wertfrei und subjektiv die im Museum aufgenommenen Informationen wiedergeben, zumeist indem sie ein scheinbar nebensächliches Detail (wie etwa eine Treppe) herausgreifen und dieses zum Hauptteil werden lassen. Die Künstlerin setzt diese Anregungen in verschiedene skulpturale Arbeiten aus Draht oder Stoff um, die als Installation einen eigenen Raum für die kindliche Welt zwischen Illusion und Realität erzeugen. Der Entstehungsprozess der aus verschiedenen Materialien bestehenden Werke ist integrativer Bestandteil der bildhauerischen Arbeit, die soziale und traditionelle Elemente der Skulptur miteinander verbindet.
   
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