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RÜCK SICHT

"Der Faden ist nicht verloren gegangen"

RÜCK SICHT hat nichts mit dem einst so populären "Zurückschauen im Zorn" zu tun.

RÜCK SICHT beschäftigt sich vielmehr mit formalen, ästhetischen und historischen Phänomenen rund um die Figurengruppe des Antonio Canova.

Am Beginn des 19. Jahrhunderts schuf man für diese monumentale Gruppe des damaligen Superstars der Plastik, ein Gehäuse, den allseits bekannten Theseustempel. Dass man von dem ursprünglichen Projekt heute nur mehr die Hälfte sieht, ist kaum bekannt. Das ursprüngliche Konzept setzte sich nämlich in einem unterirdischen Teil, der zur Aufstellung weiterer Plastiken aus dem Bereich der Antike dienen sollte, fort. Diese Räume sind auch noch heute existent, doch nicht öffentlich zugänglich.

Als das Herzstück des gesamten Ensembles, die Theseusgruppe, am Ende des 19. Jahrhunderts in das Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums übersiedelte, wo es auch noch heute dominierend und nahezu furchterrechend platziert ist, blieb nur mehr die Hülle übrig.

RÜCK SICHT versucht nun mit verschiedensten Ansätzen (Plastik, Klang, Malerei, Graphik) die Hülle des entleerten Theseustempels mit dem Geist der ehemals dort aufgestellten Gruppe wieder zu beleben.Wussten Sie übrigens, dass Medea die Stiefmutter des Theseus war?

Prof. Herwig Zens

Information

28. Juni 2000
bis 27. August 2000

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