Edo Murtic
Kroatische Malerei des 20. Jahrhunderts
Die Ausstellung des kroatischen Malers Edo Murtic, die am 5. Oktober 2004 im Wiener Palais Harach eröffnet wird, stellt das künstlerische Werk einer der Schlüsselfiguren der kroatischen und europäischen zeitgenössischen Kunst dar.
Die 41 ausgestellten Werke ermöglichen es dem Publikum, die Kontinuität von Murtics schöpferischer Energie im Laufe von fast fünf Jahrzehnten zu verfolgen. Als Einführung in das jüngste Schaffen des Künstlers wird nämlich in der Ausstellung etwa ein Dutzend seiner bedeutendsten, ab dem Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts entstandenen Bilder gezeigt, während der Akzent dann auf den in den vergangenen vier Jahren, 2000 bis 2004, geschaffenen Werken liegt. Die früheren Arbeiten wurden in der Technik Öl auf Leinwand, die jüngsten Werke hingegen in der Technik Akryl auf Leinwand ausgeführt.
Farbe und Bewegung, eingesetzt mit großer Vitalität, bilden die grundlegenden Konstruktionselemente von Murtics Bildern und lassen seine Malerei heute ebenso aufregend und faszinierend im Ausdruck erscheinen wie früher. Unter dem abstrakten Körper dieser Malerei bricht die Präsenz eines naturalistischen Motivs hervor, eines durch Beobachtung hervorgerufenen Gefühls, das die Vertrautheit mit der Welt der gequälten Menschlichkeit und der tiefgreifenden ethischen Spannungen widerspiegelt. Die Gemälde von Edo Murtic strahlen als Reflexion einer leidenschaftlichen Beziehung zum Leben eine erregende Spannung aus. Sein Eintauchen in das Licht und in die Farben seiner mediterranen Umwelt, die Verinnerlichung des Motivs, das als psycho-emotive Matrix des Künstlers funktioniert, sowie die ständige Suche nach dem entsprechenden Ausdruck innerhalb der Koordinaten der lyrischen und gestischen Abstraktion resultieren in machtvollen Bildern, auf denen laut Pierre Restany „von einem rein organischen Faktor des Optimismus und der sensuellen Vitalität“ die Rede ist, die „jeglicher, im phantasmagorischen Imaginarium des heutigen Schaffenden so häufig gesteigerten, existentiellen Bangigkeit widersteht“.
Information
6. Oktober 2004
bis 26. Oktober 2004
Freyung 3, 1010 Wien