Xavier Mascaró
Die Ausstellung präsentiert das zwischen 1995 und 2003 entstandene bildhauerische Werk aus Eisen von Xavier Mascaró. Der Künstler wurde 1965 in Paris geboren und absolvierte das Studium der Bildenden Kunst an der Universität Barcelona.
Mascaró steht in der Tradition der spanischen Kunstgeschichte, der realistischen Bilderwelt von Gregorio Fernández bis zur barocken Malerei von Valdés Leal. Seine Sprache ist gegenständlich, richtet sich jedoch auf das nicht Sichtbare, präsentiert Stücke aus dem Leben des Stierkampfes (Sättel, Geschirr, Pferde, Seile) oder dem Alltagsleben (Spielzeug, Kreuze, Reliquienschreine usw.). Sie bringen immer die Gegenwart des Menschen mit sich oder aber auch, wie Maurice Blanchot meint, sein Vorübergehen, seine Abwesenheit. Und in dieser Abwesenheit spiegelt sich ein tragisches Lebensgefühl wider.
Das Gusseisen, nicht das Schmiedeeisen, verleiht der Gesamtheit des Werks von Mascaró Einheit, es ist sein wesentlicher Rohstoff. Alle Stücke haben einen gewissen Totem-Charakter, vielleicht wegen dieses Begräbnisses, das sie erleiden, um gegossen zu werden, als würden sie Kraft aus der Erde ziehen. Helme, Panzer, Hosenträger, Leibchen, Rüstungen und Brustpanzer des Pferdes des Lanzenreiters, Stierkämpferanzüge und -hosen usw. werden zu Ikonen. Auf der anderen Seite gibt es eine – manchmal hybride – Morphologie: Bienenstöcke, Tiere, Hammel, die ebenfalls totemisiert werden.
Es gibt drei Zyklen im Werk von Mascaró: erstens Arbeiten, die durch dicke Stützen charakterisiert sind, zweitens diejenigen mit leichten Stützen oder Stangen und drittens hängende Werke, wie die Gravitationen von Chillida. Dem sind die Installationen der Stierkampfarena, des Sommerkinos und des Zelts hinzuzufügen.
Die Skulptur Mascarós ist eine Begegnung zwischen dem Material, der Form und der Psychologie des Künstlers.
1996 bis 1998 hielt sich der Künstler in New York auf. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Madrid.
Biographie:
1965
geboren in Paris
1978
erste Graphiken
1983
Beginn des Studiums an der Akademie der Schönen Künste in Barcelona
1988
Studienabschluss in Malerei und Bildhauerkunst
1989
Gips- und Bronzeskulpturen
1994
beginnt mit Eisen zu arbeiten
1995
erste Ausstellung mit Skulpturen
1996
Übersiedlung nach New York
1999
Rückkehr nach Spanien, Studien in Madrid
2000
Ausstellung in der Galerie Marlborough in Madrid
2001
Errichtung einer Plastik in Jerez
2002
Errichtung von Plastiken in Pinto und Ceuta
2003
Ausstellung in der Galerie Marlborough in Madrid
2004
Neuerlicher Beginn mit der Graphik
Information
23. Juli 2004
bis 19. September 2004
Palais Harrach, 1. Stock
Freyung 3, 1010 Wien