Glenn Brown
Mit seiner Ausstellung im Kunsthistorischen Museum kehren Glenn Browns Werke in ein künstlerisches Universum zurück, in dem sie entstanden sein könnten. Denn Browns Malerei ist tief verwurzelt in der Kunstgeschichte, ihrer Ikonografie, ihren Mythen und Klischees. Immer wieder bezieht er sich auf die geistigen und bildnerischen Welten der klassischen Malerei, zitiert sie, persifliert sie und erfindet Werke Alter und moderner Meister als auch unbekannter Künstler vergangener Epochen neu, in dem er sie mit konzeptuellen Ideen der modernen und der zeitgenössischen Kunst, Literatur, Film und Musik auflädt und verwandelt.
So respektvoll und präzise seine Auseinandersetzung mit der künstlerischen Tradition ist, so ironisch und voller schwarzem Humor mischt er bildnerische und inhaltliche Konventionen mit populärkulturellen Einflüssen auf. „In einem gewissen Grade ist jedes Bild ein kontrolliertes Scheitern“ kommentiert er seine fortwerdende künstlerischen Analysen von Erscheinung und Wahrnehmung.
Glenn Brown spielt virtuos mit künstlerischer Form und Inhalt. Mit seiner Liebe und Leidenschaft für das Groteske, das Anamorphose, das Paradoxe, für Verzerrungen und Übertreibungen, für das Künstliche und das Enigmatische findet er sich in kongenialer, freundschaftlicher Nähe zum Werk von Giuseppe Arcimboldo.
Im Mittelpunkt der Ausstellung von Glenn Brown, die zeitgleich mit der großen monografischen Ausstellung zum Werk des Manieristen Giuseppe Arcimboldo stattfinden wird, stehen dessen Porträts, das Porträt wie bei Arcimboldo auch Selbst- und Fremdbild, ein kaleidoskopartig schillernder geheimnisvoller Spiegel der Welt.
Information
22. April 2008
bis 1. Juni 2008