Herbert Albrecht
Stein und Bronze
Zum 90. Geburtstag des Vorarlberger Steinbildhauers Herbert Albrecht widmet das Kunsthistorische Museum Wien in Kooperation mit dem vorarlberg museum in Bregenz dieser faszinierenden Persönlichkeit der jüngeren österreichischen Kunstgeschichte eine Ausstellung in den Räumlichkeiten der Antikensammlung.
Seit über 60 Jahren gilt das künstlerische Interesse des Wotruba-Schülers Albrecht der menschlichen Figur. In der Antikensammlung werden seine Arbeiten griechischen und römischen Skulpturen gegenübergestellt, deren Formulierungen des Menschenbildes grundlegend für die abendländische Kunst sind. Der stehende, der sitzende Mensch, vor allem der Kopf – Herbert Albrecht sucht in gleicher Weise nach immer neuen Formen für sein Thema. »Das Menschenbild ist fragil geworden, spätestens nach den Gräueln des Nationalsozialismus«, so Albrecht. Man könne den Menschen nicht mehr idealisierend darstellen, deshalb »reduziere ich ihn, mache ihn sozusagen zum Symbol des Menschen«.
Herbert Albrecht blieb ein Leben lang dieser Doktrin treu – und den klassischen Bildhauer-Materialien Stein und Bronze. Kaum ein Zeitgenosse tut sich diese schwere Arbeit noch an, doch Albrecht steht mit 90 Jahren täglich im Atelier. »Der Stein zwingt zur Haltung und widersetzt sich durch seine Härte der Schnelllebigkeit unserer Zeit und damit dem Zeitgeist«.
Information
19. September 2017
bis 14. Januar 2018