Kaiser Karl V.
Macht und Ohnmacht Europas
Vor 500 Jahren, am 24. Februar 1500, wurde Kaiser Karl V. geboren. Das Kunsthistorische Museum Wien nimmt dieses Ereignis zum Anlaß, dem bedeutendsten Herrscher seiner Zeit die große Ausstellung "Kaiser Karl V. Macht und Ohnmacht Europas" zu widmen. In Karls Epoche wurden die Grundlagen für unser heutiges Europa gelegt. Dies gilt für die Politik ebenso wie für die Wissenschaften, die bildenden Künste und die Musik.
In der Ausstellung wird diese Epoche für den Besucher lebendig. Verschiedenste Objekte, Kunstwerke, Dokumente, Portraits, Drucke, aber auch persönliche Gegenstände des Kaisers wie seine Rüstungen, sein Reisealtar und seine Gebetbücher bieten einen faszinierenden Einblick in diese Epoche an der Schwelle zur Neuzeit, deren Entdeckungen unser Weltbild bis heute prägen.
Wien nimmt in diesem Ausstellungsprojekt, an dem Belgien, Deutschland und Österreich beteiligt sind, einen besonderen Stellenwert ein, sind doch die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums besonders reich an Kunstwerken des 16. Jahrhunderts. Es handelt sich hierbei fast durchwegs um Objekte, die von Mitgliedern des habsburgischen Herrscherhauses schon zur Zeit Karls V. in Auftrag gegeben oder gesammelt wurden.
Internationale Leihgeber wie der Prado, der Louvre, die Uffizien, die Schatzkammer der Münchener Residenz und das Deutsche Historische Museum in Berlin ergänzen die Werke aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums und runden dieses Ausstellungsereignis mit ihren kostbaren Leihgaben ab.
Gemälde von Tizian, Correggio, Dürer, Cranach, Parmigianino und Seisenegger sind ebenso zu sehen wie Büsten von Leoni Leone. Zahlreiche Schriftstücke aus der Feder Karls V. und zeitgenössische Dokumente veranschaulichen die politische Tätigkeit des Kaisers. So öffnet sich der Blick in die vergangene Lebenswelt und läßt politische Zusammenhänge und Prozesse deutlich werden. Globen, Uhren, wissenschaftliche Instrumente und Publikationen aus dem 16. Jahrhundert verdeutlichen die neuen und revolutionären Entwicklungen in Astronomie, Schifffahrtstechnik, Bergbau, Handel, Botanik und in der Medizin.
Einen Höhepunkt dieser großartigen Ausstellung stellt sicherlich die berühmte Serie von Tapisserien des Tunis-Feldzuges Karls V. aus dem königlichen Schloß in Madrid dar. Die Vorlagen zu diesen Teppichen von Jan Cornelisz. Vermeyen sind heute im Besitz des Kunsthistorischen Museums. Es bietet sich so die einmalige Möglichkeit, die Vorlagen und die großformatigen, aus Wolle, Seide, Gold und Silber gewebten kostbaren Teppiche unter einem Dach zu präsentieren.
Information
16. Juni 2000
bis 17. September 2000