EIN ZAUBERFLÖTEN AUTOMAT
Stephan von Huenes Klang-Licht-Skulptur
Nicht die Musik von Mozart, sondern der Text von Schikaneder ist die Basis von Stephan von Huenes „Zauberflöte“. Vier Türme, zwei mit Orgelpfeifen und zwei mit Xylophon instrumentiert, spielen die, wie von Huene sagte, „verborgene, subjektive Melodie“ des Librettos, die sich einer komplexen Analyse der Vokale verdankt. Zusätzliche Lichtsignale werden durch die Verben ausgelöst. Die vokalische Textur des Librettos von Schikaneder wird in eine Klangwelt von bizarrer Schönheit verwandelt, die so manchem liebgewordenen Zauberflöten-Klischee als Alternative entgegentritt – das Publikum wird eingeladen, seine eigene Zauberflöte zu erfahren.
Mit analytischer Schärfe produziert die Installation ein komplexes Panorama von Gegentönen und Schlaglichtern, stellt Harmonien aller Arten in Frage, dass einem das gewohnte Hören und Sehen vergehen kann. Rezeptionskritisch allemal ist Stephan von Huenes Kunst ein akribischer Beitrag analytischer Dekonstruktion, die im poetischen Ensemble einer Vielfalt ästhetischer Mittel zuletzt den Zauber der Mozartschen Flöte schweben lässt.
Information
11. Mai 2006
bis 18. Juni 2006
Eine Ausstellung des Da Ponte Instituts im Kunsthistorischen Museum