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Ansichtssache #8
Ansichtssache #8

Ansichtssache #8

Marinus van Reymerswale "Gleichnis vom Untreuen Verwalter"

Als Ansichtssache #8 steht mit Marinus van Reymerswales "Gleichnis vom untreuen Verwalter" ein Gemälde mit zeitloser Aussage im Fokus.

Ein reicher Mann – er ist links im Vordergrund in seiner Schreibstube sitzend dargestellt – stellt seinen Verwalter zur Rede, er habe sein Vermögen veruntreut und könne ihn daher nicht länger vertreten. Im Bewusstsein, dass er zu schwerer Arbeit nicht tauge und zum Betteln zu stolz sei, erlässt der Verwalter daraufhin mehreren Schuldnern seines Herren Teile ihrer Schulden, um sich mit ihnen gut zu stellen und für seine Zukunft vorzubauen. Diese Szene ist in der rechten oberen Bildecke zu sehen, wo der Verwalter gerade einem Mann, der dankend seine Kopfbedeckung abnimmt, einen Schuldschein zurückreicht.

Der Darstellung liegt das Gleichnis vom untreuen Verwalter aus dem Evangelium nach Lukas zugrunde, dessen Aussage darin besteht, dass niemand zwei Herren dienen könne, man müsse sich entscheiden zwischen Gott und dem Geld. Entsprechend richtet der Verwalter in Marinus van Reymerswales Gemälde seinen Zeigefinger zum Himmel, während der reiche Mann, auf dessen Wohlstand seine kostbaren Gewänder, insbesondere die eindrucksvolle Kopfbedeckung, sowie sein goldener Siegelring verweisen, mit seiner Rechten auf die vor ihm liegenden Geldstücke zeigt.

Das Bild wendet sich damit wie zahlreiche weitere Werke Marinus van Reymerswales gegen die Habgier der Menschen – und befasst sich daher mit einem Thema, dem (leider) auch ein halbes Jahrtausend später ungebrochene Aktualität zukommt.

Mit den „Ansichtssachen“ wurde 2012 eine neue Ausstellungsreihe ins Leben gerufen. Im Fokus steht dabei jeweils ein außergewöhnliches Bild der Sammlung, das aus Platzgründen nur selten gezeigt werden kann oder das durch jüngere Forschungsergebnisse zu einer erneuten Betrachtung einlädt.

Zu jeder Ausstellung in der Reihe „Ansichtssachen“ erscheint eine bebilderte Publikation in Deutsch und Englisch.

Information

21. Februar 2014
bis 18. Mai 2014

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