Vitrine EXTRA #5
ANKER LICHTEN!
Schiffbruch in der Antike und Kulturgüterschutz heute
4. Oktober 2024 bis 16. Februar 2025
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Die Sonderpräsentation Vitrine EXTRA, die in regelmäßigen Abständen in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Wien unterschiedliche antike Objekte vorübergehend in der Dauerausstellung präsentiert, führt Besucher*innen in seiner fünften Ausgabe auf den Grund des Meeres, zu den Funden eines römischen Schiffswracks und der kritischen Frage nach Kulturgüterschutz heute.
In der Antike wurde ein großer Teil des Handels über Seewege abgewickelt. Die Buchten der Balearen in Spanien, besonders der Insel Cabrera, bieten günstige natürliche Häfen. Da diese nach Norden ausgerichtet sind, waren sie für aus dem Osten kommende Schiffe teils schwer zu erreichen, auch wegen gefährlicher Strömungen vor der Insel. Zahlreiche Wracks dokumentieren die Bedeutung – aber auch die Gefahren – der Seefahrt in diesem Gebiet. Alleine um die Insel Cabrera sind bis heute 14 Wrackfundstellen aus der punischen Periode (ab dem 9. Jh. v. Chr.), der Römerzeit sowie aus der Neuzeit bekannt.
»A maiore XII in altum abest Capraria, insidiosa naufragiis…« | »12 Meilen gegen die hohe See hin entfernt liegt Capraria, gefährlich durch ihre Schiffbrüche…«
(Plinius, Naturalis historia, Bd. III, Kap. 34)
Die im Rahmen der Vitrine EXTRA #5 gezeigten Objekte wurden in den 1960er und 70er Jahren gefunden: römische Amphoren, Ankerstöcke aus Blei, Bleibarren, ein runder Kupferbarren und ein römischer Helm. Einige dieser Objekte verweisen auf ein bestimmtes, bereits bekanntes Schiffswrack: das Wrack »Moro Boti A« an der Fundstelle Cabrera IV.
Das Wrack liegt im Nordwesten Cabreras nahe dem Cap Morobuti im Bereich der natürlichen Hafenbucht Cala Gandulf rund 50 Meter unter der Wasseroberfläche. Bereits Anfang der 1960er Jahre war es durch eine große Menge von entdeckten und publizierten Amphoren bekannt geworden. Eine archäologische Untersuchung erfolgte jedoch vorerst nicht, stattdessen begannen Sporttaucher, das Wrack zu besuchen und Objekte als Souvenirs zu entnehmen. Die Fundstelle wurde dadurch zunehmend zerstört.
Immer wieder wurden und werden von Sporttauchern unkontrolliert archäologische Objekte vom Meeresgrund gehoben. Nationale Schutzgesetze – seit 2001 auch das UNESCO Übereinkommen zum Schutz des Unterwasserkulturerbes – sollen das verhindern. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Objekte der Öffentlichkeit für Forschung zur Verfügung stehen und insbesondere der Fundzusammenhang – unabdingbar für die zeitliche Einordnung und das Verständnis der Wracks – ablesbar bleibt.
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Information
4. Oktober 2024
bis 16. Februar 2025
Kunsthistorisches Museum Wien, Raum XIV
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Öffnungszeiten
Di – So, 10 – 18 Uhr
Donnerstag, 10 – 21 Uhr
Montag geschlossen
Tickets
Die Sonderpräsentation ist im Museumseintritt inkludiert.
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