Julius von Schlosser
Internationale Tagung zum 150. Geburtstag
6. und 7. Oktober 2016
Julius von Schlosser (1866–1938), einer der bedeutendsten Kunsthistoriker seiner Zeit, wirkte ab 1889 als Kustos des Münz-, Medaillen- und Antikenkabinetts, ab 1901 als Direktor der Waffensammlung und der Sammlung für kunstindustrielle Gegenstände am Kunsthistorischen Museum Wien. In weiterer Folge begründete er dessen Sammlung alter Musikinstrumente. Neben seiner Museumstätigkeit lehrte er ab 1893 regelmäßig an der Universität Wien. 1922 trat er dort die Nachfolge von Max Dvořák als Inhaber der II. Wiener Lehrkanzel an. Neben Alois Riegl gilt Schlosser heute als einflussreichster Vertreter der Wiener Schule, deren Profilierung er selbst mit seinem großen historiografischen Beitrag von 1934 wesentlich begründet hat.
Die Tagung möchte aus Anlass seines 150. Geburtstags an diesen großen Wiener Gelehrten erinnern und seine einflussreiche Rolle als Museumsmann und Universitätslehrer beleuchten. Die Vorträge thematisieren sein Verhältnis zu großen Zeitgenossen wie Bode, Riegl, Warburg, Wölfflin oder Croce ebenso wie seine wegweisenden, bis heute stark rezipierten Publikationen, seine wichtigsten Schüler und seine Aktualität innerhalb des kunsthistorischen Methodendiskurses.
Das Institut für Kunstgeschichte (1090 Wien, Garnisongasse 13, Hof 9) zeigt begleitend eine Ausstellung zu Julius von Schlosser (geöffnet: 6.- 25. Oktober 2016, wochentags von 9–18 Uhr).
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter schlosser@khm.at
Donnerstag,
6. Oktober 2016
Kunsthistorisches Museum Wien, Bassano-Saal
(1010 Wien, Burgring 5, 2. Stock)
10 UHR
Generaldirektorin Dr. Sabine Haag und Prof. Dr. Sebastian Schütze: Begrüßung und Einführung
Sektionsleitung: GD Dr. Sabine Haag (KHM, Wien)
10.30 UHR
Paulus Rainer M. A. (KHM, Wien): Schlosser als Mittler zwischen Kunst und Publikum. Das Beispiel Saliera
11.15 UHR
Dr. Marthe Kretzschmar (Universität Wien): Julius von Schlosser und die Forschung zum Wachsporträt
12 UHR
Dr. Konrad Schlegel (KHM, Wien): »Aus der Wiener Kunstkammer«. Fragmente zur Rolle der Kleinplastik bei Julius von Schlosser
Mittagspause
Sektionsleitung: Prof. Dr. Sybille Ebert-Schifferer
(Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom)
15 UHR
Dr. Beatrix Darmstädter (KHM, Wien): Julius von Schlosser und die »neu geschaffene Sammlung historischer Musikinstrumente«
15.45 UHR
Dr. Rainald Franz (MAK, Wien): Julius von Schlosser und das Österreichische Museum für Kunst und Industrie. Kunstkammer und Mustersammlung
Kaffeepause
17 UHR
Dr. Hans Ulrich Kessler (Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin): »Ew. Excellenz, Hochverehrter Herr Geheimrat«. Kunst- und Kulturgeschichte – die Korrespondenz von Julius von Schlosser an Wilhelm von Bode in den Jahren 1889–1925
19 UHR
Abendvortrag
Prof. Dr. Artur Rosenauer (Universität Wien): Schlosser und Riegl
Freitag,
7. Oktober 2016
Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Seminarraum 1
(1090 Wien, Universitätscampus, Hof 9, Zugang über Garnisongasse 13)
Sektionsleitung: Prof. Dr. Sebastian Schütze (Universität Wien)
9 UHR
Dr. Berthold Hub (Universität Wien): Schlossers »Ghiberti«
9.45 UHR
Prof. Dr. Michael Viktor Schwarz (Universität Wien): Die Giottoforschung und Schlossers »Ghiberti
Kaffeepause
11 UHR
Prof. Dr. Ingrid Ciulisová (Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava): Julius von Schlosser, court art and iconology
11.45 UHR
Prof. Dr. Raphael Rosenberg (Universität Wien): Die Kunstliteratur – Nach Epochen oder Gattungen?
12.30 UHR
Prof. Dr. Hubert Locher (Universität Marburg): »Inselhaftigkeit«. Schlossers Kunstbegriff im Kontext
Mittagspause
Sektionsleitung: Prof. Dr. Michael Viktor Schwarz (Universität Wien)
15 UHR
Prof. Dr. Michael Thimann (Universität Göttingen): Kunstgeschichte als Bücherwissenschaft: Julius von Schlosser und Aby Warburg
15.45 UHR
Dr. Matthew Rampley (University of Birmingham): Schlosser’s concept of language and the aesthetic
Kaffeepause
17 UHR
Prof. Dr. Sebastian Schütze (Universität Wien): »Aber ich tue mein möglichstes, ein halbwegs guter Crocianer zu werden«. Schlosser und Croce
17.45 UHR
Prof. Dr. Robert Williams (University of California, Santa Barbara): Schlosser, Vossler, and Wölfflin
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG UND FÖRDERUNG DURCH