um 1603, Künstler/in: Annibale Carracci
Annibale hatte zusammen mit seinem Bruder Agostino und seinem Vetter Ludovico Carracci Mitte der achtziger Jahre des 16. Jhs. in Bologna eine Kunstakademie gegründet, deren Hauptziel es war, die Natur wieder als Ausgangspunkt künstlerischen Schaffens anzuerkennen und die Schüler der Akademie daher zum Zeichnen nach der Natur anzuhalten. Daneben galten die großen Venezianer Tizian, Tintoretto und Veronese als Vorbilder, in denen die Natur gleichsam aufgehoben schien. Als Annibale 1595 nach Rom berufen wurde, um den Familienpalast der Farnese auszumalen, änderte sich sein Stil allmählich unter dem Einfluß der Antike und der Kunst Raffaels und Michelangelos im Sinne römischer gravitas. In Annibales kleiner Pietà, entstanden kurz vor dem Ausbruch seiner psychischen Krankheit, ist dieser Weg zur klassischen Strenge ausgeschritten: Askese, Ökonomie, vollkommene Übereinstimmung von inhaltlicher und formaler Wirkung, Zurückdrängen der Farbe fast bis zur Monochromie übertragen auch dieser kleinformatigen Komposition den Charakter heroischer Größe.
Gemälde
Italienisch, Emilianisch
um 1603
Annibale Carracci (1560 Bologna - 1609 Rom) - GND
Kupfer
Bildmaß: 41,3 × 60,7 cm
Rahmenmaße: 62,5 × 81,8 × 5 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
Gemäldegalerie, 230
Slg. Leopold Wilhelm
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