Frühchristlich, Spätantike, Anfang 5. Jh. n. Chr.
Die sechseckige Büchse (Pyxis) ist aus Silberblech mit sehr sorgfältiger Verzierung in Treibarbeit hergestellt. Ihre Dekoration passt sich der Gefäßform an: Im unteren Teil sind ganze Figuren dargestellt, am Deckel Brustbilder. Es handelt sich um konventionelle Darstellungen von Christus und den Aposteln in der üblichen Haltung und Gestik; sie sind in Tunika und Pallium (Mantel) gekleidet. Christus ist jugendlich dargestellt; er hat langes, in der Mitte gescheiteltes Haar. In der linken Hand hält er ein aufgeschlagenes Buch, die rechte ist im sogenannten Redegestus erhoben. Von den Aposteln sind nur Petrus und Paulus sicher zu identifizieren. Sie wenden sich Christus zu, während die anderen Figuren annähernd frontal gezeigt werden. Der Figurenstil erinnert mit seinen weichen, fließenden Linien an den theodosianischen. Das wahrscheinlich in einer oberitalischen Werkstatt hergestellte Gefäß scheint nach Form und Inhalt der Darstellung nicht primär als Reliquienbehälter, sondern für eine andere Verwendung im kirchlichen Bereich geschaffen worden zu sein. (M. Laubenberger)
Reliquienbehälter
Frühchristlich
Spätantike
Anfang 5. Jh. n. Chr.
Pola , heute Pula, Istrien, Kroatien
Silber
H. 12,3 cm, Gew. 119,4 g
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, VII 760
Barsan Dr. Advokat, Pola; 1888 Kauf
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