Gemme: Siegelstein Alarichs II., König der Westgoten

Völkerwanderungszeit, Germanisch (gotisch), 484 - 507 n. Chr.

 

 

Siegelstein Alarichs II., König der Westgoten

In den hellblauen Saphir ist das Brustbild eines jungen Mannes in Vorderansicht geschnitten. Es zeigt ein ovales Gesicht mit großen, mandelförmigen Augen; das kurze, in die Stirn frisierte Haar wird durch senkrechte, parallele Linien wiedergegeben. Strenge Stilisierung und symmetrische Anlage bestimmen die Wirkung des Porträts. Die spiegelverkehrte Umschrift benennt den Dargestellten als "ALARICVS REX GOTHORVM", Alarich, König der Goten. Er wird mit Alarich II. identifiziert, der im Jahr 484 n. Chr. seinem Vater Eurich auf den Thron des Westgotenreiches gefolgt war und 507 n. Chr. in der Schlacht von Vouillé gegen den Frankenkönig Chlodwig fiel. Sein Siegelstein zählt zu den ältesten erhaltenen germanischen Königssiegeln.

Derzeit ausgestellt: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung Raum XVII

Objektdaten

Objektbezeichnung

Gemme

Kultur

Völkerwanderungszeit

Periode

Germanisch (gotisch)

Datierung

484 - 507 n. Chr.

Fundort

Material/Technik

Saphir, hellblau. Fassung: massiver Goldring (16. Jh.)

Maße

2,06 cm × 1,67 cm, 19 g

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.

Antikensammlung, VIIb 23

Provenienz

Ambraser Sammlung; vermutlich Sgl. Graf Ulrich von Montfort; 1784 Übernahme

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