1749, Hersteller/in: Wenzel Kowansky
Die aus Schildpatt gefertigte Violine ist als Kunstkammerstück anzusehen, bei dem es in erster Linie auf das optische Erscheinungsbild ankommt. Schon immer war es der Ehrgeiz von Kunsthandwerkern, Materialien, die ein edles Erscheinungsbild besitzen, aber aus physikalischen Gründen nicht für die Herstellung von Musikinstrumenten geeignet sind, zu solchen Prunkstücken zu verarbeiten. Wenzel Kowanski, der sonst nur als Etuimacher bekannt ist, verschweißte mehrere Platten von Schildpatt, um zwei Rohlinge zu erhalten, die groß genug sind, um daraus Decke und Boden zu formen. Unter Hitzeeinwirkung und Druck wurde anschließend die Wölbung von Decke und Boden hergestellt. Außer Schildpatt wurden für die Randeinlage Golddraht und für die Monturteile Elfenbein verwendet. Das Schaustück wurde 1749 von Kaiserin Maria Theresia für die Schatzkammer angekauft. (rh)
Literatur:
Julius Schlosser: Die Sammlung alter Musikinstrumente. Beschreibendes Verzeichnis, Wien 1920.
Rudolf Hopfner: Meisterwerke der Sammlung alter Musikinstrumente, Wien 2004.
Violine
Österreich, Wien
1749
Hüllmaß Etui: 710 × 260 × 100 mm
Kunsthistorisches Museum Wien, Sammlung alter Musikinstrumente
Sammlung alter Musikinstrumente, 638
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