um 1625
Hoher, schlanker Deckelhumpen, bunt emaillierte Goldfassung mit üppigem Blumendekor, die am Ende des Henkels das Kurszepter zeigt. Über dem gewölbten, godronnierten Fuß erhebt sich der zylindrische Gefäßkörper aus sechs hochrechteckigen Bernsteinfeldern, die alternierend mit Heldenfiguren und Trophäen reliefiert und oben und unten von Rankendekor gerahmt sind. Dazwischen sorgen vertikale Stäbe aus flumigem gelben Bernstein, in die jeweils drei hochovale Medaillons eingelegt sind, für die Stabilisierung des Gefäßkörpers und betonen gleichzeitig die Vertikale des tektonischen Gerüsts. Die miniaturhaft feinen Darstellungen unter den dunklen Bernsteinplatten nach Vorlagen des Nürnberger Kupferstechers Hieronymus Bang (1553-1630) zeigen neben Tierdarstellungen und floralen Motiven Allegorien der fünf Sinne sowie die vier Kardinaltugenden und drei theologische Tugenden. Am gewölbten Deckel prangt ein großes Medaillon mit dem preußischen Adler, wodurch das Prunkgefäß als kostbares Staatsgeschenk ausgewiesen wird. Innen am Boden zeigt ein Medaillon Bacchus beim Weingenuss in einer Landschaft, im Deckelinneren blickt der Betrachter einem lorbeerbekränzten Imperator in einem Medaillon ins Angesicht.
Humpen
Königsberg
um 1625
Bernstein; Fassung: Gold, Email
H. 23 cm, Dm. 10,4 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer
Kunstkammer, 3548
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