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Schaufensterdekorateure waren die kreative Elite in den großen Kaufhäusern der 60er und 70er Jahre. In den Handelsketten durchliefen sie ihre Lehre und wurden nicht selten später Fotografen, Grafiker oder in seltenen Fällen auch berühmte Künstler.
Das KHM bespielte in den 1960er Jahren eine der Vitrinen in der einstigen „Babenbergerpassage“. Diese war 1961 unter der Ringstrasse, an der Einmündung der Babenbergerstrasse nach Plänen von Adolf Hoch „zwecks Verbesserung der Verkehrssituation“ errichtet worden.
„Die Auslage in der Babenbergerstrasse bedarf der Erneuerung. Die einzelnen Sammlungen werden abwechselnd die Unterlagen zur Verfügung stellen, etwa alle drei Monate soll gewechselt werden. Da die Passage in der Nacht nicht bewacht wird, können wegen der Gefahr der Beschädigung oder des Diebstahls keine Originalobjekte ausgestellt werden. (…) Da die Waffensammlung (..) derzeit nicht ausgestellt [ist] und es daher wenig Sinn hätte, dafür Propaganda zu machen, wird als erste Sammlung die Ägyptische Sammlung Unterlagen zur Verfügung stellen.“
(Direktorensitzung, 13.3.1967, 15-17:30 Uhr, KHM-Museumsverband, Archiv)
Heute längst für den öffentlichen Fußgängerverkehr geschlossen, erinnert noch der Name des dort seit 2003 etablierten Clubs an den einstigen Traum von der autogerechten Stadt – und man erkennt dort noch immer die signifikante, von unregelmäßige Dreiecken geprägte Deckenkonstruktion.
Mit heutigen Augen betrachtet, haben vor allem die Kombination von Leuchtreklame und redundanter Wiederholung des Plakatmotivs einen großen Charme.
Geworben wurde damals für die erste Abendöffnung der Galerie. Von 20-22 Uhr konnte man einst Dienstags und Freitags durch eine Kunstgeschichte der Bilder schlendern.