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Immer wieder wurde und wird diskutiert: wie kann man den gestiegenen Raumbedarf des Kunsthistorischen Museums stillen?
Liegt die unterirdische Lösung im Maria Theresien-Platz zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum? Kann man geeignete Gebäude in der Stadt anmieten? Oder nutzt man einen der beiden Innenhöfe des 1891 eröffneten Museums als Baugrund für eine maßgeschneiderte Sonderausstellungshalle?
Diese Lösung schien 2007 in greifbarer Nähe: ein offener, EU-weit ausgeschriebener Architekturwettbewerb brachte 76 Vorschläge, sechs von ihnen wurden weiter ausgearbeitet, derjenige des Vorarlberger Büros Oskar Leo Kaufmann schließlich zum Sieger gekürt.
Der neue Wechselausstellungsbereich wäre als frei stehender Körper mittig im Hof platziert worden, mit einem Respektabstand von 6 Metern zu den ihn umgebenden historischen Wänden und Fenstern.
So wären Belichtung und Beleuchtung des Stiegenhauses und der Kunstkammerräume des Museums ausreichend erhalten geblieben.
Auf verschiedenen Ebenen wären insgesamt sieben Räume für Sonderausstellungen entstanden: man hätte sie mit Tageslicht bespielen, mit Hilfe großzügiger Abdunklungsmöglichkeiten aber auch als Blackbox nutzen können. Aus finanziellen Gründen wurde das Projekt jedoch nicht realisiert.
Ein „dynamischer Handlungsraum“ wäre entstanden, der „mutig die historische Architektur eines Gottfried Semper mit moderner Sachlichkeit vereint und auf diese Weise einen neuen architektonischen und inhaltlichen Anziehungspunkt" in Wien geboten hätte, so der damalige Generaldirektor Wilfried Seipel.