Römisch, Hellenistisch, 1. Jh. v. Chr. (?)
Aphrodite lehnt sich mit dem linken Ellbogen an einen Baumstamm; das entlastete linke Bein ist in einem engen Standmotiv vorgesetzt. Die Göttin trägt einen dünnen Ärmelchiton, der von der rechten Schulter geglitten ist und am Körper so eng anliegt, dass einzelne Partien, etwa der Bauch und die Beine, wie nackt erscheinen. Auf dem Baumstamm steht in einer schrägen Gegenbewegung zu Aphrodite Eros; er hat die Gestalt eines schlanken Jünglings und schmiegt sich mit überkreuzten Beinen an die Schulter seiner Mutter, wobei seine Rechte den Nacken der Göttin umfasst. Der linke Unterarm und der linke Vorfuß der Aphrodite sowie die Flügel des Eros waren schon in der Antike angestückt.
Die Datierung der Statue ist sehr umstritten, die Vorschläge reichen vom griechischen Original der Zeit um 400 v. Chr. bis zu einer klassizistischen Neuschöpfung des 1. Jhs. v. Chr. Die Statue befand sich in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts im Besitz von Federico II Gonzaga im Palazzo Ducale in Mantua. Sie ist auch unter der Bezeichnung "Aphrodite d'Este" bekannt, da sie später in die Estensische Sammlung auf Schloss Catajo bei Este gelangte, deren Anfänge bis in das 17. Jahrhundert zurückreichen.
Statue
Römisch
Hellenistisch
1. Jh. v. Chr. (?)
Marmor
120 cm × 52 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, I 1192
Slg. Este - Catajo; im Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand; 1923 inventarisch übernommen
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