2. Hälfte 16. Jahrhundert
Der Turban besteht aus einem hohen zylindrischen Hut mit abgerundeter Spitze aus rotem Samt, türkisch külah, und einem weißen, dünnen Leinenstoff, der um den külah gewickelt ist. 1980 erkannte man die Zusammengehörigkeit der bis dahin getrennt aufbewahrten Teile des Turbans, worauf diese einer Restaurierung unterzogen und neuerlich zusammengesetzt wurden. Das deutsche Lehnwort Turban geht in Anspielung auf die der Tulpenblüte ähnelnde Form des um den külah gewickelten Tuches auf das persischtürkische dulband (= Tulpe) zurück. Der Turban zählte zu den am meisten verbreiteten Kopfbedeckungen im Osmanischen Reich. Seine Größe gab Aufschluss über Rang und Stellung des Besitzers: So trugen hochrangige Herrscher, wie Sultan Süleiman der Prächtige (1495-1566), einen auffallend großen, in langen Stoffbahnen kunstvoll gewickelten Turban. Das Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. von 1596 erwähnt mehrere Turbane, die in der 5. Rüstkammer, der "Türkenkammer", verwahrt wurden, darunter auch "ain pund, wie der türggisch kaiser pflegt zu tragen, mit aim rot sammeten gipfl", der vermutlich mit dem hier gezeigten Turban identisch ist.
Osmanisch
2. Hälfte 16. Jahrhundert
Leinen, Samtvelour
H. 43,5, Dm. 28 cm
Schloss Ambras Innsbruck
Schloss Ambras Innsbruck, WA 2818
Das Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. von 1596 erwähnt mehrere Turbane, die in der 5. Rüstkammer, der „Türkenkammer“, verwahrt wurden, darunter auch
"Ain Pundt wie der Türggisch Kaiser Pflegt Zutragen, mit aim Rot sameten gipfl." (fol. 397r; zit. nach KK 6652), der vermutlich mit dem hier gezeigten Turban identisch ist.
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