The Cultural History of the Western Himalaya from the 8th Century
Pre-Islamic Numismatic History
Die Iranischen Hunnen sind ab dem späten 4. bis in das 8. Jahrhundert n. Chr. in Zentralasien greifbar, etwa vom südlichen Uzbekistan, über Afghanistan bis Nordwest-Pakistan. Die Münzprägung stellt die mit Abstand wichtigste, authentische Quelle zur Erforschung der Iranischen Hunnen dar.
Bis heute sind uns über 300 Münztypen bekannt, die Einblick in das herrscherliche Selbstverständnis sowie Religion und Sprache der hunnischen Prägeherren gestatten. Die hunnischen Münzen sind in Baktrisch, Brahmi (Sanskrit) oder Pehlevi (Mittelpersisch) beschriftet und nennen Namen und Titel der einzelnen Fürsten. Selten ist auch der Prägeort vermerkt. Alleine aufgrund der Münztypen sind zumindest vier verschiedene Gruppen oder Clans der Iranischen Hunnen festzumachen: Es sind dies die Kidariten, Alchan, Nezak und Hephthaliten. Daran schließen die Prägungen der Westtürken an, die ursprünglich als Verbündete der Sasaniden gegen die Hunnen angetreten waren und diese um 560 n. Chr. besiegten. An der Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert haben Westtürken und Hunnen gemeinsam gegen die arabischen Eroberer gekämpft.
Das numismatische Forschungsprojekt am Kunsthistorischen Museum hat sich nun zum Ziel gesetzt, die Münzprägung der Iranischen Hunnen und Westtürken auf Basis der umfangreichsten, je zusammengetragenen Materialsammlung einer gänzlichen Neubearbeitung zu unterziehen. Dabei sollen die einzelnen Münztypen in ihr ursprüngliches Prägesystem und ihre chronologische Abfolge zurückgeführt sowie in ihren politischen, wirtschaftlichen und kulturgeschichtlichen Kontext gestellt werden. In enger Zusammenarbeit mit Kunsthistorikern, Archäologen und Sprachwissenschaftlern soll letztendlich ein neues Standardreferenzwerk zur Münzprägung und Geschichte der Iranischen Hunnen geschaffen werden, das helfen soll eine versunkene Kultur wieder zum Leben zu erwecken.
Publikationen
- Klaus Vondrovec: Coinage of the Iranian Huns and their Successors from Bactria to Gandhara (4th to 8th century CE). Wien 2014.
- Matthias Pfisterer: Hunnen in Indien. Wien 2013.
Weiterführende Informationen
- Projekthomepage: athene.geo.univie.ac.at
- Ausstellung „Das Antlitz des Fremden – Die Münzprägung der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien“
Information
Projektleitung
HR Univ. Doz. Dr. Michael Alram
Projektmitarbeit
Dr. Klaus Vondrovec,
Dr. Matthias Pfisterer
Finanzierung
FWF Projekt-Nr. S 9806-G08
Kooperationspartner
Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien
Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde, Universität Wien
Institut für Geographie und Regionalforschung, Universität Wien
Kunsthistorisches Museum Wien, Münzkabinett und Naturwissenschaftliches Labor
Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturgeschichte der Antike, Documenta Antiqua
Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens
Projektdauer
abgeschlossen (1.1.2007 - 30.6.2013)
- Online Sammlung
- Veranstaltungen
- Forschungsprojekte
- Archäologische Projekte
- Historische Projekte
- Kunsthistorische Projekte
- Naturwissenschaftlich-technologische Projekte
- Numismatische Projekte
- Restauratorisch-konservatorische Projekte
- Abgeschlossene Projekte
- Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) und die Medaille
- Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich (FMRÖ) Band IV
- Die Sammlung antiker Münzen des Dkfm. Dr. Wilhelm Körner
- Fundmünzen aus Österreich
- Zwei Alabasterstatuetten der Kunstkammer.
- Corpus Vasorum Antiquorum KHM Band 7
- Restaurierung Daimyō yashiki hinagata
- Wiener Genesis: Materialanalyse und Konservierung
- Digitale Fundmünzen der Römischen Zeit in Österreich (dFMRÖ)
- Neuordnung und digitale Erschließung der Stempelsammlung in der Münze Österreich AG
- Image-based classification of Ancient Coins (ILAC)
- Joseph Eckhel (1737‒1798) und sein numismatisches Netzwerk
- Der Euro und der europäische Geldumlauf
- Die Medaillenprägung des Kaisers Commodus
- The Cultural History of the Western Himalaya from the 8th Century
- Musikinstrumentenmacher am Wiener Hof im 18. und 19. Jahrhundert
- Musikinstrumente und Aufführungspraxis zur Zeit Gustav Mahlers
- Untersuchungen an frühchristlichen Wandmalereien, Nubien
- Naturwissenschaftliche Analysen an der Glassammlung von Erzherzog Ferdinand II.
- Quellen und Regesten zur Schatzkammer, Gemäldegalerie und zu den drei Kabinetten aus dem Bestand des k. k. Oberstkämmereramtes 1777−1787 mit Nachträgen zu den Jahren 1748−1776
- Der Erotenfries des Theaters von Ephesos
- Die Wiener Gemäldegalerie im Wandel der Zeiten
- Die Gemälde des Jacopo Bassano und seiner Schule
- Zur Geburt der Kunstgeschichte aus dem Geist des Museums.
- Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von Kunstwerken
- Organische Überzüge auf metallischen Museumsobjekten
- Untersuchung, Rekonstruktion und filmische Umsetzung des Bewegungs- und Klangbildes von Musikautomaten der Zeit um 1600
- Das Heroon von Trysa
- Corpus Vasorum Antiquorum KHM Band 5
- Katalog der deutschen Gemälde bis ca. 1540 im Kunsthistorischen Museum Wien
- Cranach Digital Archive
- Musikinstrumente und deren technologische Entwicklungen in Wien zur Zeit des Biedermeier
- Anfänge der Sammlung alter Musikinstrumente unter Julius von Schlosser
- Das Krönungsevangeliar des Heiligen Römischen Reiches
- Untersuchung und Restaurierung von Korrosionsschäden an geprägten Goldmünzen und -medaillen
- Chemische Analyse von Bindemitteln historischer Kunstwerke
- Standard-Kunststoff-Verpackungslösungen für Sammlungs- und Museumsdepots
- Die römische Keramik aus Ephesos
- Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM
- Die Zinken und Krummhörner der Sammlung alter Musikinstrumente
- Franz Geissenhof und seine Zeit
- Der kaiserliche Schatz bei den Kapuzinern.
- Restaurierung von Tizians “Ecce Homo”
- Die antiken Prunkkameen im Kunsthistorischen Museum Wien
- Die Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance
- Naturwissenschaftliche Studie der Kunstwerke in Nako, Indien
- Wissenschaftliche Bearbeitung des Bestandes der Geistlichen Schatzkammer in Wien
- Technologische Untersuchungen zu Peter Paul Rubens' Das Pelzchen, Portrait der Helena Fourment (GG 688)
- The Panels by Pieter Bruegel the Elder in the Kunsthistorisches Museum, Vienna
- Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: Rom I
- Die Erforschung des Papyrus ÄS 10321
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