Die Klimakrise und deren Auswirkungen auf die Biodiversität ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir haben jetzt die Chance, diese zu beeinflussen, Maßnahmen zu setzen und Lösungsstrategien zu vermitteln.
Museen erzählen Geschichte(n) und fungieren so als Bewahrer des kulturellen Erbes Österreichs und Europas. Moderne Museen sind heute mehr als Raum für eine Sammlung von Kunstwerken. Es sind Orte des Zusammentreffens, der Auseinandersetzung und der Bereicherung. Der Klimawandel und seine weitreichenden Folgen auf die Ökosysteme der Erde ist in diesem Moment gelebte Historie. Kulturinstitutionen tragen eine Gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen. Um auch in Zukunft unseren Aufgaben des Vermittelns und Bewahrens gerecht zu werden, müssen wir diese Verantwortung wahrnehmen und handeln.
Das österreichische Umweltzeichen
Seit 16.12.2022 sind das Kunsthistorische Museum Wien, die Kaiserliche Schatzkammer Wien und die Kaiserliche Wagenburg Wien Träger des Österreichischen Umweltzeichens.
In den letzten Jahren ist der Themenbereich Umwelt und Nachhaltigkeit im KHM-Museumsverband bereits in einigen Projekten in den Fokus gerückt. Nun haben wir uns entschlossen, mit dem Erwerb des Österreichischen Umweltzeichens eine gründliche Bestandsaufnahme aller Bereiche durchzuführen, Umwelt und Nachhaltigkeit einen gebündelten Platz in unserer Organisation zu geben und auch ein erkennbares Zeichen nach außen zu setzen.
Bei der Bearbeitung der umfangreichen Kriterien haben wir die Häuser des KHM-Museumsverbandes mit dem Augenmerk auf Nachhaltigkeit genau durchleuchtet, haben Schwachstellen sowie Potenziale erkannt und viel Engagement bei unseren Mitarbeiter*innen in allen Sammlungen und Abteilungen vorgefunden.
Aus der Bearbeitung des Umweltzeichens entsteht ein vielfältiger Katalog an großen und kleinen Maßnahmen, mit denen wir unsere Umweltziele in den kommenden Jahren definieren und umsetzen. Als weitere Arbeitsgrundlage werden die von den Vereinten Nationen verabschiedete Agenda 2030 und deren 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung handlungsleitend sein.
Energie
Oberlichte in der Gemäldegalerie
Seit 2021 arbeiten wir in einem groß angelegten Projekt daran, sämtliche Leuchten im KHM-Museumsverband auf die energiesparende LED-Technologie umzustellen.
Bei mehreren tausend Lichtpunkten ist dies bereits geschehen und Sie können das in den Oberlichten der Gemäldegalerie erleben.
Seit 2020 arbeiten wir verstärkt an großflächigen Außenbeschattungen, um Raumtemperaturen natürlich zu erhalten und Kühlung bzw. Heizung zu minimieren. Bis 2023 haben wir alle relevanten Fenster mit Außenbeschattungen ausgestattet.
Die Außenbeschattung als wichtiges Steuerelement für einen energieeffizienteren Gebäudebetrieb wurde bereits beim Umbau der Kunstkammer 2012 als essenziell erachtet und umgesetzt.
Seit 2023 beziehen alle unsere Häuser 100% Ökostrom, der mit der UZ46-Richtlinie des Umweltzeichens zertifiziert ist.
Zeitgleich erheben wir weitere Möglichkeiten, um unseren Energieverbrauch zu reduzieren. Alle Abteilungen und Sammlungen helfen zusammen, um Energie an Ihren Arbeitsplätzen, und auch hinter den Kulissen, zu sparen.
Das Zentraldepot wurde 2011 bereits mit dem Fokus auf einen klimaschonenden Betrieb errichtet. 2023/24 wurde eine Photovoltaikanlage am Dach des Depots errichtet mit einer prognostizierten Leistung mit ca. 334.718k Wh pro Jahr. Die Photovoltaikanlage produziert mehr Energie, als das Depot im Jahr an Strom verbraucht, der Solare Deckungsanteil der Gesamtenergie beträgt 55%. Überschüssig produzierte Energie wird ins allgemeine Stromnetz zurückgespeist.
Finanziert von der Europäischen Union - NextGenerationEU
CO2
In Kooperation mit den Bundesmuseen und der Universität für Bodenkultur erheben wir unsere CO₂-Bilanz, um langfristig unsere CO₂-Emissionen deutlich zu reduzieren.
Basierend auf dieser Bilanz wird es uns möglich sein, Kennzahlen zu bilden und Maßnahmen abzuleiten. Mit jeder weiteren Bilanz können wir dann unsere Fortschritte messen und belegbar machen.
Biodiversität
Auf dem Dach des Kunsthistorischen Museums Wien haben 5 Bienenstöcke mit etwa 350.000 Bienen ihr Zuhause gefunden. Im Volksgarten und Burggarten bietet die Vielfalt an blühenden Blumen sowie der alte Baumbestand ein Festmahl für die Bienen.
Dies macht sich im Honig durch den zarten Geschmack von Rosen aus dem Rosengarten bemerkbar. Sie finden diesen Honig in unseren Shops.
Mehr erfahren
Imker Thomas Zelenka betreut seit dem Frühjahr 2014 200.000 Bienen auf dem Dach des Kunsthistorischen Museums und erzählt in diesem Video, was das besondere an diesem Bienen-Standort ist.
Re-Use
Zuerst kündigen sie Ausstellungen vor den Türen des Kunsthistorischen Museums an, dann werden sie zur Tasche. Wir verwenden unsere Werbeplanen wieder.
Das Projekt Wörkerei der Caritas gibt jungen Menschen die Chance, erste Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zu machen. Die Teilnehmer*innen produzieren unter anderem Taschen aus Recyclingmaterial, wie unseren Planen.
Werbeplanen am Eingang des Kunsthistorischen Museums
Tasche gefertigt aus alten Werbeplanen
In unserem Vitrinendepot lagern wir nicht gebrauchte Vitrinen zur späteren Wiederverwendung ein.
Abfall
Bei Ihrem Besuch im KHM-Museumsverband nutzen Sie bitte unsere Mülltrennstationen. Sie finden diese auf jeder Ebene.
Auch hinter den Kulissen trennen wir unseren Müll und führen ihn dem Recycling zu. Im Ausstellungsbau verwenden wir soweit möglich Materialien wieder oder entsorgen diese getrennt.
Gebäudereinigung
Umweltzeichen, Blauer Engel, Nordic Swan, EU-ECOLABEL: Wir bemühen uns um die flächendeckende Verwendung von ISO1- zertifizierten Reinigungsmitteln.
Gemeinsam mit unseren Zulieferbetrieben stellen wir auf nachhaltige Produkte um und bleiben laufend über Entwicklungen am Markt informiert.
Bodenreinigung in der Gemäldegalerie
Kunstvermittlung
In unserer digitalen App „KHM Stories“ erfahren Sie in der Tour „Schnee von gestern?!“ mehr über das seit Jahrtausenden oft schwierige Verhältnis des Menschen zur Natur.
Die Tour zur aktuellen Klimakrise gibt es für Erwachsene und Kinder – so können Sie gemeinsam das Museum erkunden und sich darüber austauschen, was Sie erfahren haben.
Zum kostenlosen Download
Barrierefreie Führung in der Gemäldegalerie
Tastrelief
Freitag ist Barriere*FREI*Tag - Kunst berührt alle Menschen – und das auf unterschiedlichste Weise. Sie gemeinsam zu erleben, ist Ziel der inklusiven Führungen, die jeden Freitag um 15 Uhr stattfinden.
Das Angebot umfasst Tastführungen, Führungen in Gebärdensprache, in einfacher Sprache und Führungen für Menschen mit Demenz bzw. Vergesslichkeit.
Mehr erfahren
Was uns noch beschäftigt
Was uns noch beschäftigt
- nachhaltige Einkaufspolitik
- E-Mobilität
- Überwachung und Reduktion unseres Ressourcenverbrauchs
- regelmäßiges Umweltaudit
Wir gehen gemeinsam den Weg zum grünen Museum und arbeiten in allen Bereichen an nachhaltigen Lösungen für eine grünere Zukunft.
Helfen Sie uns dabei und schreiben Sie uns unter:
umwelt@khm.at