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Der Erotenfries des Theaters von Ephesos

Unter den Skulpturen, die in den ersten Jahren der österreichischen Ausgrabungen in Ephesos (seit 1895) gefunden wurden, befanden sich zahlreiche Fragmente eines Marmorfrieses. Die Reliefs stammen von der scaenae frons, der Bühnenrückwand des ephesischen Theaters. Hunderte von Fragmenten wurden damals systematisch gesammelt. Bereits in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts konnten viele von ihnen wieder zu größeren Gruppen zusammengesetzt werden.

Die Marmorplatten sind etwa 90 cm hoch und 30 bis 120 cm breit und zeigen Eroten auf der Jagd nach wilden Tieren, ein in der Antike häufig dargestelltes Thema. Vier der Platten sind heute im Ephesos Museum zu sehen. Die ausstehende wissenschaftliche Erforschung des Frieses wird nun in Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) und der Antikensammlung geleistet.

Thematisch ist der Fries in zwei große Gruppen zu teilen: Zum einen werden Satyrn gezeigt, die auf einem Pantherfell ruhen, sie sind abwechselnd nach links oder nach rechts orientiert. Auf der zweiten Serie sind Eros-Knaben mit der Jagd auf wilde Tiere beschäftigt. Die Tiere in den Jagdszenen sind vielfältig: Löwen, Wildschweine, Rehe und Kaninchen werden von den Eroten, teils mit Jagdhunden, verfolgt. Die Landschaft ist mit Felsen und knorrigen Bäumen wiedergegeben. Auf einer fragmentarisch erhaltenen Platte wird ein Tempel erkennbar, davor ein Altar mit brennendem Feuer. Eroten beim Feiern, einer mit einem Trinkgefäß (Kantharos) in der Hand und Knaben, die offenbar domestizierte Tiere führen, vervollständigen das Repertoire.

Die technischen Verbindungen zur Anbringung der Reliefs an der Bühne sollen Aufschluss über die Chronologie geben und bei der Beantwortung der Frage helfen, ob die Architektur der scaenae frons und die Friese zeitgleich sind, also jeweils aus dem späten 1. Jahrhundert n. Chr. stammen, oder ob die Friese auch später als die Architektur hergestellt worden sein könnten.


Eroten im Kampf gegen einen Löwen
Gelagerter Satyr
Eros
 

Publikationen

  • M. Aurenhammer – G. Plattner, Der Eroten-/Satyrfries vom Theater in Ephesos, in: E. Trinkl (Hrsg.), Akten des 14. Österreichischen Archäologentages am Institut für Archäologie der Universität Graz vom 19. bis 21. April 2012 (Wien 2014) 47–62

Information

Projektleitung
Dr. Maria Aurenhammer (Österreichisches Archäologisches Institut),
Dr. Georg Plattner

Finanzierung
Österreichisches Archäologisches Institut,
Kunsthistorisches Museum Wien

Projektlaufzeit
seit 2010

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