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Röntgenfluoreszenzanalyse an 28 Münzen der Parther (8 – 109 n. Chr.)

Das Reich der Parther existierte vom 3. Jhdt. v. Chr. bis zum 3. Jhdt. n. Chr. und umfasste Iran und große Teile der angrenzenden Gebiete. Das Partherreich endete mit der Machtübernahme durch die Sasaniden im Jahre 224 n. Chr.

Im Zuge des internationalen Projekts „Sylloge Nummorum Parthicorum“ (SNP) wurden insgesamt 28 Münzen analysiert, welche von 8 n. Chr. bis 109 n. Chr. datiert werden können. Die Untersuchung erfolgte mittels Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA), einer zerstörungsfreien Analysenmethode, was für die Aufarbeitung von Museumsbeständen eine zwingende Voraussetzung ist, da diese Münzen in keiner Weise beschädigt werden dürfen. Der Nachteil dieser Methode ist allerdings ihre Oberflächensensitivität. So beträgt die Analysentiefe bei Metallen mit dem verwendeten Gerät nur bis zu ca. 100 µm, wodurch alle Oberflächeneffekte, wie die Änderung der Materialzusammensetzung durch Korrosion oder gewollte Oberflächenbehandlungen (wie die Anwendung von Säurebädern, um die unedleren Metalle herauszulösen und z.B. Silbermünzen einen schöneren Glanz zu verleihen), die Messergebnisse direkt beeinflussen. Die Materialzusammensetzung der Oberfläche kann sich sehr stark von jener der Münzlegierung unterscheiden. Zerstörungsfreie Analysenverfahren wie die RFA können deshalb für die Analyse der zur Herstellung der Münzen verwendeten Legierung nur als semi-quantitativ angesehen werden. Oft können aber trotzdem allgemeine Trends bezüglich der Änderung der Legierungszusammensetzung herausgelesen werden.

Die Untersuchungen mit dem RFA-Instrument des Kunsthistorischen Museums (PART II) ergaben für den Großteil der Münzen eine Silber-Kupfer-Legierung mit einem Silberanteil von 90 – 95 %. In allen Münzen können weiters Spuren von Gold, Wismut und Blei sowie vermutlich auch Quecksilber (ev. aus der Silbergewinnung) in geringsten Mengen detektiert werden. Zwischen Münzen, die unter unterschiedlichen Herrschern geprägt wurden, können teilweise eindeutige Abweichungen in der Legierungszusammensetzung festgestellt werden. Auch ist für die Objekte aus der Zeit Artabanus II., dem einzigen Herrscher für den Tetradrachmen und Drachmen analysiert wurden, ein Unterschied in der Legierungszusammensetzung dieser beiden Münzsorten zu beobachten.


Artabanus II. (ca. 10 – 38 n. Chr.), Drachme, Münzstätte Ekbatana. MK_GR 23125, Avers
Artabanus II. (ca. 10 – 38 n. Chr.), Drachme, Münzstätte Ekbatana. MK_GR 23125, Revers

Information

Projektleitung
HR Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Dr. Katharina Uhlir

Finanzierung
Kunsthistorisches Museum Wien

Projektlaufzeit
seit 2011

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