Recherche ...

Die Gemälde des Jacopo da Ponte, genannt Bassano (um 1510? – 1592) und seiner Schule

Die Gemälde des Jacopo da Ponte, genannt Bassano (um 1510? – 1592) und seiner Schule stellen innerhalb der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums einen der reichsten und interessantesten Bereiche dar. Mit über 80 Bildern handelt es sich dabei um die weltweit bedeutendste und umfangreichste Sammlung an Werken dieser Künstlerfamilie.

Seinen Ruhm verdankt Jacopo Bassano unter anderem der Erfindung einer Bildgattung, welche Pastoralszenen mit biblischen oder allegorischen Motiven verknüpfte. Er realisierte auf diese Weise völlig neuartige und originelle Kompositionen, die sich so großer Beliebtheit erfreuten, dass seine Erben solche Gemälde bis über die Mitte des 17. Jahrhunderts hinaus weiterproduzierten. Der große Erfolg dieser in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts neu entwickelten Bildgattung führte zu einer explosionsartigen Steigerung der Nachfrage. Schon bald „musste“ jede Sammlung von Rang Werke der Bassanos besitzen. Jacopo konnte dieser Nachfrage offensichtlich nicht alleine nachkommen. Er organisierte deshalb seine Werkstatt in geradezu „protoindustrieller“ Weise. Eine geschickte Aufteilung der Aufgaben im Atelier erlaubte es, die typischen „bassanesken“ Kunstwerke, mit geringen Kompositionsveränderungen, immer wieder dem Publikum anzubieten.

Der Wiener Bassano-Bestand wurde im Zuge zweier vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank finanzierten Forschungsprojekte untersucht und bearbeitet (Projekt-Nrn. 11305 und 12838). Die aus den naturwissenschaftlichen Untersuchungen (Röntgen und Infrarot-Aufnahmen) neu gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Maltechnik und der Bildgenese haben unser Wissen über die Malprozesse des Künstlers und seiner Söhne wesentlich erweitert und vertieft.

Die Veröffentlichung der Projektergebnisse steht nun kurz bevor: Der letzte Stand der Forschung über die Sammlung der Bassano-Werke soll in der Reihe der Bestandskataloge des Kunsthistorischen Museums präsentiert werden. Diese wissenschaftliche Publikation wird durch die Unterstützung von Projektmitarbeiter*innen und dank der Finanzierung von Sponsoren ermöglicht.


Mit freundlicher Unterstützung von

to top