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Prunkdegen

Kunstpatenschaft vergeben

Stilistisch ist dieser Prunkdegen um 1600 zu datieren. Er dürfte entweder Kaiser Rudolf II. gehört haben oder war eines seiner Geschenke. Auch ist eine große Ähnlichkeit des Degens mit gesicherten Werken des aus Antwerpen eingewanderten Eisenschneiders, Daniel Sadeler, zu erkennen, der von 1602/3 bis 1610 in Prag arbeitete. Daniel Sadeler entstammte einer berühmten Antwerpener Künstlerfamilie, deren Mitglieder teils Kupferstecher, teils Messerschmiede und Eisenschneider waren. Seine Berufung nach Prag dürfte er wohl seinem seit 1597 am Hofe Rudolfs II. als Kupferstecher beschäftigten Onkel, Egidius Sadeler, zu verdanken gehabt haben.

Der Griff des Degens ist zur Gänze auf teils vergoldetem, teils geschwärztem Grund dicht mit feinem Eisenschnitt versehen. Blattranken, Blüten und Granatäpfel zieren das Gefäß auf dessen zylinderförmigem Knauf sich zudem von Vögeln umgeben, unter einem Baldachin stehend, zwei der christlichen Tugenden befinden: die eine weibliche Figur auf einem Anker stehend, stellt die Hoffnung (Spes) dar, während die auf der Gegenseite mit einem Kind im Arm und einem an der Hand die Liebe (Caritas) verkörpert. Der Stil der Ornamente und Figuren erinnert sehr an Etienne Delaune.

Das Kunsthistorische Museum dankt herzlich für die Kunstpatenschaft.

Objektinformation

Daniel Sadeler (ab 1602/3-1632)
Pietro Formigano (Padua, um 1600)
Prag 1602/3-1610

Material: Eisen, geschnitten, tlw. vergoldet

Hofjagd- und Rüstkammer
Inv.-Nr. A 1109

Kontakt

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Hannah Mingers, BA, BA

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kunstpatenschaft@khm.at

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