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Weinsieb: Doppelseiher (Siebtrichter?)

Kunstpatenschaft für Restaurierungsprojekt: € 4.500,-

In den Gräbern der Etrusker wurden zahlreiche prunkvolle Gegenstände gefunden, die man im Leben bei besonderen Anlässen benötigte und die dann dem Toten im Jenseits zur Verfügung stehen sollten. Dazu gehören auch Utensilien, die beim Bankett, also beim festlichen Gelage, Verwendung fanden. Um den dabei – vielleicht manchmal reichlich? – konsumierten Wein ohne die in ihm enthaltenen Rückstände genießen zu können, verwendete man in der Antike eigene Siebe. Eine besondere Gattung sind die von der Forschung als "Siebtrichter" bezeichneten Geräte mit doppelter Funktion. Ein Trichter diente zum Umfüllen der Flüssigkeit, die durch ein darüber separat befestigtes und wegklappbares Sieb gefiltert werden konnte.

Um ein solches handelt es sich vielleicht auch bei unserem Gerät, das im Jahr 1858 erworben wurde und, im Gegensatz zu den Vergleichsstücken, zwei separate Siebschalen aufweist. Beide Siebe wurden schon mehrfach behandelt (es lassen sich Zinnlötungen, verkittete Ergänzungen und verschiedene Retouchen feststellen); die Restauriergeschichte des Gerätes, deren Zeiträume und Ausmaß sind noch nicht erforscht worden. Durch Materialuntersuchungen soll geklärt werden, ob es sich bei unserem Stück um ein aus unterschiedlichen Objekten zusammengesetztes Pasticcio handelt. Die Vergleichsbeispiele lassen vermuten, dass bei der unteren Schale im Originalzustand ein Trichter angesetzt war. Zudem hat sich durch die Bodenlagerung an der Bronzeoberfläche eine stabile Korrosionskruste gebildet. Die darunter liegende, größtenteils gesunde Patina soll nun unter dem Mikroskop freigelegt werden. Möglicherweise treten dabei auch Reste von Metallverzierungen zutage.


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Objektinformation

Etruskisch, 6. – 5. Jh. v. Chr.
Bronze

Kunsthistorisches Museum Wien
Antikensammlung
Inv.-Nr. VI 932

Kontakt

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Hannah Mingers, BA, BA

KHM Museumsverband
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+43 1 52524 - 4038
kunstpatenschaft@khm.at

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