2. Hälfte der 19. Dynastie, ca. 1250-1200 v. Chr., Vindobona, Wien III, Wr. Neustädter-Kanal, Landstraße
Der hohe Beamte und Priester Chai-hapi hockt mit angezogenen Beinen auf einem Kissen. Vor seinen Knien steht zwischen den mit Sandalen bekleideten Füßen ein Sistrum mit Hathorkopf. Dieses Rasselinstrument wurde bei kultischen Handlungen zu Ehren der Göttin Hathor verwendet. Chai-hapi, der eine schulterlange Löckchenperücke und einen langen Schurz trägt, hält in seiner linken Hand einen Djed-Pfeiler, das Symbol für Ewigkeit und Dauerhaftigkeit. Aus seinen Titeln, die gemeinsam mit Opferformeln auf dem Rückenpfeiler und den Seitenflächen geschrieben sind, geht hervor, daß er im Tempelbezirk von Heliopolis tätig gewesen ist. Dort dürfte diese Statue auch ursprünglich aufgestellt gewesen sein. Gefunden wurde sie allerdings außerhalb Ägyptens: Sie wurde um 1800 bei Aushubarbeiten für den Wiener Neustädter Kanal im dritten Wiener Gemeindebezirk ausgegraben, in dem Bereich, auf dem sich im ersten Jahrhundert die römische Zivilstadt Vindobona befunden hat. Dort war die Statue des Chai-hapi wohl Teil der Ausstattung eines römisch-ägyptischen Heiligtums, das einem altägyptischen Kult, der mit römischen Vorstellungen verbunden war, geweiht war.
Statue
Ägyptisch
Neues Reich
2. Hälfte der 19. Dynastie, ca. 1250-1200 v. Chr.
Gneis
H 49,5 cm, B 19,8 cm, T 31 cm, G 48, 85 kg
Kunsthistorisches Museum Wien, Ägyptisch - Orientalische Sammlung
Ägyptische Sammlung, INV 64
1825 vom Wiener Domkapitel gestiftet
Permalink (zitierbarer Link) zu dieser Seite: www.khm.at/de/object/324204/
Viele unserer Objekte sind auf der Suche nach Paten. Mit einer Kunstpatenschaft tragen Sie dazu bei, die Schätze der Kunstgeschichte für die Zukunft zu bewahren.
Als Kunstpate fördern Sie mit Ihrer Spende direkt und nachhaltig die wissenschaftliche Dokumentation, Erforschung, Restaurierung und Präsentation der Kunstbestände des Kunsthistorischen Museums Wien.