Kameo: Ptolemäer-Kameo

Griechisch, Hellenistisch, 278 - 269 v. Chr.

 

 

Ptolemäer-Kameo

Die Porträts eines ägyptischen Königspaares sind aus den elf abwechselnd dunkelbraunen und bläulich-weißen Schichten des Steines geschnitten: Ptolemaios II. Philadelphos im Vordergrund trägt einen attischen Helm, dessen Wangenklappe ein Blitzbündel, das Attribut des Zeus, zeigt. Die Schlange auf der Helmkuppe ist der gräzisierte Abkömmling der Uräusschlange auf dem Kriegshelm der ägyptischen Pharaonen. Auf dem Nackenschutz des Helmes ist der Kopf des ägyptischen Gottes Ammon wiedergegeben. Die Schwestergemahlin Arsinoe II. im Hintergrund trägt eine haubenartige Krone, darüber einen Schleier. Der Kameo ist in der Zeit zwischen der Vermählung des Paares im Jahr 278 und dem Tod der Arsinoe 270/69 entstanden. Möglicherweise diente er als offizielles Hochzeitsgeschenk. Durch die Beschreibung des Theologen und Naturforschers Albertus Magnus ist der Kameo um die Mitte des 13. Jahrhunderts am Dreikönigsschrein in Köln nachweisbar. Man deutete damals die Köpfe des Herrscherpaares und des Ammon als Abbild der drei Magier aus dem Morgenland. 1574 wurde der kostbare Stein geraubt. Er tauchte 1586 in Rom auf und wurde 1587 von Vincenzo Gonzaga für seine Sammlung in Mantua erworben. In Wien ist der Kameo zum ersten Mal für die Jahre 1668/69 bezeugt.

Derzeit ausgestellt: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung Raum XVI

Objektdaten

Objektbezeichnung

Kameo

Kultur

Griechisch

Periode

Hellenistisch

Datierung

278 - 269 v. Chr.

Fundort

Material/Technik

Zehnschichtiger arabischer Onyx, dunkelbraun und bläulich-weiß. Fassung: Goldreif, Email, 4. Viertel 16 Jahrhundert

Maße

H. 11,5 cm, B. 11,3 cm

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.

Antikensammlung, IXa 81

Provenienz

Schatzkammer; 1779 Übernahme

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