Frühchristlich, Spätantike, 5. - 6. Jh.
Der Zirkel ist vollständig erhalten: er hat zwei spitz zulaufende Teile, die am runden Ende von einem Bronzestift (Niet) mit Knopf zusammengehalten werden. Der Stift hat eine schlitzförmige Öffnung mit einem beweglichen Einschub (Bronzekeil) zur Fixierung der Zirkelarme. Auf der Oberseite der Arme sind einfache Verzierungen eingraviert: jeweils ein gleichschenkeliges Kreuz, fünf Kreise mit konzentrischen Punkten, dazwischen Trennlinien; Kerbschnittmuster an den gerundeten Enden. Bei diesem Gerät handelt es sich um einen Stechzirkel (lat. circinus) mit zwei spitzen Enden. Schon in der Antike dienten solche Zirkel zum Schlagen von Kreisen und als präzise Messinstrumente für Handwerker, Bildhauer oder Architekten um genaue Maße auf Werkstücke zu übertragen. Unter vielen anderen Fundorten wären auch Carnuntum und Pompeij zu nennen, wo sich Stechzirkel aus Eisen und Bronze in unterschiedlicher Größe erhalten haben. (M. Laubenberger)
Gerät
Frühchristlich
Spätantike
5. - 6. Jh.
Ephesos , Selçuk, Kleinasien, Türkei
Bronze (Kupferlegierung)
Schenkellänge: 16,5 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, VI 3228
Sultan, Abdul, Hamid, II.; Österreichische Ausgrabungen in Ephesos; Geschenk an Kaiser Franz Joseph; 1913 nachträglich inventarisiert
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