um 1410/20; 2. Viertel 15. Jh. (2 Zeichnungen)
Musterbücher waren zweckgebundene Behelfe für Werkstätten und Wanderkünstler, damit diese einen motiv- und Formenvorrat anlegen konnten. Ein dem "Weichen Stil" verhafteter Maler war in dieser Prachtausgabe darum bemüht, das wesentliche seiner Vorlagen in Fragmentform wiederzugeben. Es handelt sich um das reinste Beispiel einer auf verschiedene Kopftypen und Tierschädel spezialisierten Vorbildersammlung. Bis auf zwei spätere Porträts wurden alle Silberstiftzeichnungen von ein und derselben Hand gezeichnet und mit feinstem Pinsel in Weiß und Rot modelliert. Ihre Montierung als Faltbuch und das kostbare Lederfutteral lassen an ein Präsent für einen hohen Gönner denken, von dem sich der Künstler wohl Aufträge erhoffte.
Musterbuch
Böhmisch; Wien (2 Zeichnungen)
um 1410/20; 2. Viertel 15. Jh. (2 Zeichnungen)
56 farbig gehöhte Silberstiftzeichnungen auf Papier, montiert auf 14 Ahorntäfelchen
9,5 cm × 9 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer
Kunstkammer, 5003
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