Julia Mueller  


Ohne Titel
Lamda-Print, auf Aluminium kaschiert,
Jeweils Höhe 102 x 71cm
2004

Mit nüchternem Blick stellt Julia Mueller in ihrer fotografischen Installation eine persönliche Auswahl von systematisch aneinandergereihten Objekten aus dem Bereich der Fortbewegungsmittel zusammen. Diese Objekte befinden sich in den Depots der Wagenburg selber, aber auch an anderen Orten, an denen Fahrzeuge versammelt werden, etwa im kommerziellen Autohaus, in dem die Autos funktionsfähig sind, oder am Schrottplatz, wo die ehemaligen Nutzobjekte anders verwertet werden. Auf der Suche nach dem "Schönen" werden in der Regel bestimmte Strukturen, die nicht dazugehören, ausgeblendet; es sind jedoch gerade diese Aspekte, die hier aufgespürt werden und aus "Unorten" wieder Orte machen. Die einzelnen Aufnahmen haben einen einheitlichen, streng formalen Aufbau; sie wirken zugleich dokumentarisch und doch stark komponiert. Durch die Anordnung in der Ausstellung nach Art einer musealen Systematik ergibt sich im Wechselspiel mit den Kutschen ein narrativer Aspekt; der Grundgedanke besteht darin, eine möglichst reale Darstellung der jeweiligen Plätze zu erreichen und deren architektonischen Eigenheiten nachzuspüren. Anhand des raumzeitlichen Kontinuums mit den Sammlungsobjekten wird der kontextuelle Zusammenhang rekonstruiert, und basierend auf dem Prinzip der Serie werden die einzelnen fotografischen Arbeiten wie Module eingesetzt.

   
Anne-Kathrin Voss >>