Erica Ratvay  


Les mots et les choses
Fotografie, Lambdaprint
120 x 180 cm bzw. 40 x 120 cm
2004

Erica Ratvay fotografiert den in Serifenschrift geschriebenen deutschen Titel Die Ordnung der Dinge nach Michel Foucault (Les mots et les choses, Paris 1966), aus dem sie anschliessend das Wort Dinge herausgelasert hat. Neben der schwarzen Bildfläche und den orangefarbenen Buchstaben wird dadurch der helle Grund des Fotomaterials und die Beschaffenheit aller drei Komponenten sichtbar, wodurch sich eine Dreidimensionalität ergibt. Die ausgeschnittenen Buchstaben wurden anschließend übereinander gereiht, umrissen und sind als eigene Fotoarbeit der ersten gegenübergestellt. Die zweite Arbeit ist einheitlich in Orange gehalten, um auf die ursprünglich für den Schriftzug verwendete Farbe zu verweisen. Die entstandene Fehlstelle in der einen und die Überlagerung der einzelnen Elemente in der anderen Arbeit ergänzen sich zu einer Art wiedereinsetzbarer Schablone und sybolisieren so die Zusammenstellung von Objekten in Sammlungen. Der Inhalt des Foucault´schen Buches wird zum Ausgangspunkt der Arbeit. Er thematisiert die Frage ob das methodische Sammeln als Aneignung von Wissen verstanden werden kann oder ob es hier nicht eher um eine generelle, notwendige Strukturierung geht. Durch den Titel der Arbeit, Les mots et les choses, wird dieses Prinzip der De- und Rekontextualisierung konsequent weitergeführt. Indem sich das Subjekt zum Objekt wandelt und in das zunächst beziehungslose Umfeld aufgenommen wird, hinterlässt es eine Lücke in der alten Ordnung und ergänzt in der neuen Umgebung deren Struktur, die sich erst nach und nach ergeben wird.

 

 

   

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