So-called Pyramid
Der Spielaufbau in vier Wappenfarben (Böhmen, Deutsches Reich, Frankreich, Ungarn) geschieht mit Hilfe von Figurenbildern, in denen sich die hierarchische Struktur bei Hofe spiegelt. Alle Werte sind durch die Rangfolge im Hofstaat bestimmt, wobei die Hofordnung hier über den Kreis der adeligen Hofämter hinaus die Lieferanten und Hofbediensteten mit einbezieht. Neben der Ämterbezeichnung hat jede Karte eine Bewertung durch römische Ziffern erhalten. Einzigartig als profane Holzschnitt-Bilddrucke, unübertroffen ob der Virtuosität ihrer Ausführung durch den Formschneider - die Linien erwecken den Eindruck von flüssig Gezeichnetem - und sorgfältigst gestaltet in der farbigen Ausführung unter Verwendung von Blattgold und Blattsilber, deren kostbare Wirkung das Relief des Punzenmusters noch steigert, kann dieses Kartenspiel nur fürstlicher Kurzweil zugedacht gewesen sein. Manches weist auf Ladislaus "Postumus" (gest. 1457), Herzog von Österreich, König von Ungarn und Böhmen, als Auftraggeber hin.
Title:
So-called Pyramid
Time:
ca. 1455
Object Name:
Game; playing cards
Culture:
Vienna (?)
Material/technology:
Woodcut, watercolour and body colour, gold and silver leaf, Indian ink on paper
Dimensions:
jeweils ca. H. 14 cm, B. 10 cm
Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer
Invs.:
Kunstkammer, 5077 bis 5124