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Die "Silberne Husarische Rüstung"

Husarische Turniere sind ein Turniermummenschanz, also Turnierkämpfe in

Verkleidung, bei denen die Reiter kostümiert als europäische und islamische

Krieger zum Wettkampf antraten. Turniere dieser Art sind aus Spanien und

Italien bekannt. Doch auch Erzherzog Ferdinand II. veranstaltete sie während seiner Zeit als Statthalter in Böhmen (1547–1567).Ferdinands husarische Turniere waren politische Spektakel des habsburgischen Hofes, die die militärische Bedrohung durch das osmanische Reich

reflektierten. Sie sind jedoch auch vor dem Hintergrund der Ritterromantik

des 16. Jahrhunderts zu verstehen: Heldenromane wie Ludovico Ariostos

Orlando Furioso (finale Erstausgabe: Ferrara, 1532) zeigen nicht nur christliche, sondern auch islamische Akteure als ehrenvolle ritterliche Helden.Die Silberne Husarische Rüstung Ferdinands II. entstand um 1556/57. Sie

hat durch die Silberabgabe von 1809, die Ablieferung von Silber zur Finanzierung der Kriegskontribution an Frankreich unter Napoleon Bonaparte,

schwere Verluste erlitten. Kaiser Franz I. von Österreich hatte für die Tilgung

dieser Schuld unter anderem, so heißt es in der Wiener Zeitung vom

20. Dezember 1809, »unsern eigenen Hausschatz dazu bestimmt«. Aus diesem

Grund sind nur Teile der Silbernen Husarischen Rüstung erhalten.Zur Rüstung zählten einst eine Tartsche (verloren), eine Sturmhaube, ein silbern beschlagenes Rosszeug (großteils verloren), ein Sattel mit Silberbeschlägen, ein Säbel, ein Paar Steigbügel (verloren), Sporen und ein Lanzenschuh.

Zum Großteil erhalten sind die aus Seide und Silberlamé gefertigten Kleidungsstücke für den Reiter: ein Mantel, ein kurzärmeliger Rock, Hosen und

Schuhe.In der Hofjagd- und Rüstkammer ist der Rüstung heute beigegeben: ein

Pferdekehlbehang (Wuntschuk) Ferdinands II. aus vergoldetem Silber, vier

Eberstoßzähnen und Tierhaar (Inv.-Nr. C 149) sowie eine hölzerne Flügeltartsche (Inv.-Nr. B 195).

Husarische Turniere sind ein Turniermummenschanz, also Turnierkämpfe in

Verkleidung, bei denen die Reiter kostümiert als europäische und islamische

Krieger zum Wettkampf antraten. Turniere dieser Art sind aus Spanien und

Italien bekannt. Doch auch Erzherzog Ferdinand II. veranstaltete sie während seiner Zeit als Statthalter in Böhmen (1547–1567).Ferdinands husarische Turniere waren politische Spektakel des habsburgischen Hofes, die die militärische Bedrohung durch das osmanische Reich

reflektierten. Sie sind jedoch auch vor dem Hintergrund der Ritterromantik

des 16. Jahrhunderts zu verstehen: Heldenromane wie Ludovico Ariostos

Orlando Furioso (finale Erstausgabe: Ferrara, 1532) zeigen nicht nur christliche, sondern auch islamische Akteure als ehrenvolle ritterliche Helden.Die Silberne Husarische Rüstung Ferdinands II. entstand um 1556/57. Sie

hat durch die Silberabgabe von 1809, die Ablieferung von Silber zur Finanzierung der Kriegskontribution an Frankreich unter Napoleon Bonaparte,

schwere Verluste erlitten. Kaiser Franz I. von Österreich hatte für die Tilgung

dieser Schuld unter anderem, so heißt es in der Wiener Zeitung vom

20. Dezember 1809, »unsern eigenen Hausschatz dazu bestimmt«. Aus diesem

Grund sind nur Teile der Silbernen Husarischen Rüstung erhalten.Zur Rüstung zählten einst eine Tartsche (verloren), eine Sturmhaube, ein silbern beschlagenes Rosszeug (großteils verloren), ein Sattel mit Silberbeschlägen, ein Säbel, ein Paar Steigbügel (verloren), Sporen und ein Lanzenschuh.

Zum Großteil erhalten sind die aus Seide und Silberlamé gefertigten Kleidungsstücke für den Reiter: ein Mantel, ein kurzärmeliger Rock, Hosen und

Schuhe.In der Hofjagd- und Rüstkammer ist der Rüstung heute beigegeben: ein

Pferdekehlbehang (Wuntschuk) Ferdinands II. aus vergoldetem Silber, vier

Eberstoßzähnen und Tierhaar (Inv.-Nr. C 149) sowie eine hölzerne Flügeltartsche (Inv.-Nr. B 195).

Object Name:
Die "Silberne Husarische Rüstung"

Culture:
Süddeutsch

Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Invs.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 878