7000 JAHRE PERSISCHE KUNST
Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran
Das Kunsthistorischen Museum präsentiert 180 Meisterwerke aus sieben Jahrtausenden iranischer Kunst aus dem Besitz des Iranischen Nationalmuseums in Teheran.
Zum ersten Mal nach der iranischen Revolution im Jahre 1979 werden die Schätze des Iranischen Nationalmuseums im Ausland zu bewundern sein. Manche der in Wien gezeigten Objekte waren überhaupt noch nie in einer Ausstellung zu sehen. Der Bogen spannt sich von Tonfigurinen des 7. Jahrtausends vor Christus bis hin zu phantasievoll bemalten Keramikgefäßen aus frühislamischer Zeit (10. Jhdt. n. Chr.).
Einen der zahlreichen Glanzpunkte der Ausstellung bildet die prähistorische Keramik Irans, deren unterschiedlichste Formen und Bemalung ein vielfältiges und faszinierendes Spektrum frühen künstlerischen Schaffens dokumentiert.
Einen weiteren Höhepunkt stellen die prunkvollen Gold- und Silbergefäße der achaimenidischen Großkönige (558-330) dar, die als Herren des ersten Weltreiches der Geschichte unermeßliche Reichtümer in den Schatzkammern ihrer Paläste von Susa und Persepolis versammelten. Mit der Eroberung Persiens durch Alexander den Großen (336-323) und den ihm nachfolgenden seleukidischen Königen gewinnt griechischer Einfluß im künstlerischen Schaffen Irans zunehmend an Bedeutung, dem sich auch die zweite große iranische Herrscherdynastie der Arsakiden (247 v. 224 n.Chr.) nicht verschließen kann.
Aus dieser, heute nur schwer faßbaren Periode der iranischen Kunstgeschichte ist es gelungen, eine bislang noch nie gezeigte Auswahl von Skulptur, Keramik und Glas zusammenzustellen. Mit dem Herrschaftsantritt der Sasaniden (224-651) erfolgt eine bewußte Rückbesinnung auf traditionelle iranische Werte.
Die sasanidische Kunst leitet nahezu bruchlos von der Antike in das Mittelalter über und ist mit ihrer Formen- und Bildersprache auch noch in der Kunst der arabischen Eroberer, die von der neuen Religion des Islam geprägt ist, gegenwärtig. Aus dem weiten Spektrum sasanidischer Kunst sind die prachtvoll dekorierten Silberschalen hervorzuheben. Einen weiteren Höhepunkt stellen die verschwenderischen Stuckdekorationen der sasanidischen Paläste dar.
Elemente dieser architektonischen Schmuckformen aus einem sasanidischen Herrenhaus in Südwestiran sind in der Wiener Ausstellung erstmals zu sehen. Den Abschluß bilden Silber-, Keramik- und Glasgefäße aus frühislamischer Zeit. Sie spiegeln einerseits den noch ungebrochenen sasanidischen Einfluß, zeigen andererseits aber auch neue Elemente in Form und Dekor, die schließlich zu einer eigenen islamischen Bildersprache führen.
Information
22. November 2000
bis 16. April 2001