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BERNSTEIN FÜR THRON UND ALTAR

Das Gold des Meeres in fürstlichen Kunst- und Schatzkammern

Im Zentrum werden die hauseigenen Objekte aus der Kunstkammer und der Geistlichen Schatzkammer stehen. Neben einigen antiken Bernsteinarbeiten sind dies vor allem Statuetten, Gefäße, Schalen, Kästchen und Prunkbestecke aus Königsberger und Danziger Werkstätten der Bernsteinbearbeitung, beginnend im frühen 15. Jahrhundert bis zur 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, die durch zahlreiche ausgewählte Leihgaben aus deutschem Museums- und Privatbesitz ergänzt werden.

Viele der gezeigten Bernsteinarbeiten solch namhafter Meister wie Georg Schreiber, Jacob Heise, Nicolaus Turau, Gottfried Wolffram und Christoph Maucher werden erstmals in dieser umfangreichen Sonderausstellung präsentiert.

Der große, beinahe 2 m hohe Bernsteinaltar ist das zentrale Objekt des kleinen Bestandes an Bernsteinarbeiten der Geistlichen Schatzkammer in Wien. Um 1645 entstanden, gelangte er als diplomatisches Geschenk von Kurfürst Friedrich III. in Zusammenhang mit seiner Krönung zum König in Preußen im Jahre 1701 an Kaiser Leopold I.

Hausaltärchen, Kreuzigungsgruppen, Abendmahlskannen und Rosenkränze ergänzen das Thema der privaten Andacht im Sinne der Pietas Austriaca.

Der numerisch weit umfangreichere Bestand an profanen Arbeiten wie Kabinettschräncken, Kästchen, Humpen, Kerzenleuchter, Statuetten usw., die hauptsächlich in Danzig und Königsberg entstanden sind, zeigt die verschiedenen Bearbeitungstechniken von Bernstein und bezeugt die Beliebtheit des kostbaren, äußerst fragilen Materials an den europäischen Fürstenhöfen des 17. und 18. Jahrhunderts. Der von Nikolaus Turau signierte und 1677 datierte Bernsteinthron, den der Große Kurfürst 1678 an Kaiser Leopold übersandte, ist dem großen Bernsteinaltar im Spannungsfeld von sakraler und höfischer Repräsentationskunst entgegenzusetzen.

Der von Sabine Haag und Georg Laue wissenschaftliche bearbeitete Katalog stellt alle Exponate in Text und Bild vor. Es gibt einen Überblick zur Geschichte der Bernsteinsammlung der Wiener Kunstkammer und der Geistlichen Schatzkammer in Wien.

In einem weiteren Katalogbeitrag wird das Leben des bedeutenden Königsberger Meister Georg Schreiber näher beleuchtet und sein Œvre durch neu entdeckte signierte Bernsteinarbeiten ergänzt und gewürdigt.

Information

5. Oktober 2005
bis 29. Januar 2006

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