Der Meister von Heiligenkreuz
Das Diptychon des anonymen Malers, der um 1400 zu den eigenwilligsten und zugleich rätselhaftesten Künstlerpersönlichkeiten in Österreich zählt, stammt ursprünglich aus dem Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz bei Wien. Zwei der Bildtafeln des Diptychons zeigen einerseits die Verkündigung an Maria und andererseits die Vermählung der heiligen Katharina, die Anna Heindl auch als Inspiration für den Namen der Sonderpräsentation diente.
Der Stil der Figuren ist ebenso eindrucksvoll wie ungewöhnlich: Mit ihren markant vorwölbenden Stirnen und extrem schlanken Gliedmaßen wirken sie wie eine übersteigerte Darstellung der Schönheitsideale jener Zeit.
Die Vermählung
Die einzigartige Formensprache des Meisters von Heiligenkreuz, insbesondere die auffallend langen Finger und die Haltung der Hände, schienen der Schmuckkünstlerin Anna Heindl prädestiniert zu sein, Ringe zu tragen. In der weiteren inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Gemälde entwickelte sie insbesondere zur heiligen Katharina eine tiefe Zuneigung.
Katharina hält ein Schmuckstück, welches das Rad ihrer Folter symbolisiert. Anna Heindl versteht dieses als Zeugnis des Einstehens für ihre Überzeugungen. Diese Interpretation hat die Künstlerin in das eigens für die Sonderpräsentation geschaffene Collier „Katharina“ einfließen lassen.