Luca Giordano
(1634-1705)
Das Kunsthistorische Museum veranstaltet zusammen mit dem Museo Nazionale di Capodimonte, Neapel, und dem Los Angeles County Museum of Art die erste monographische Ausstellung zu Luca Giordano (1634-1705), dem bedeutendsten und einflußreichsten neapolitanischen Maler der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Bedeutend weil mit Giordano Neapel nicht nur in Italien neben Rom führende Kunststadt wird - Giordano arbeitet für die wichtigsten Mäzene und kirchlichen Institutionen in Rom, Florenz und Venedig - sondern auch international eine wesentliche Rolle zu spielen beginnt: Giordano malt in mitteleuropäischen Zentren, u.a. für den kaiserlichen Hof, und hält sich zwischen 1692 und 1702 als Hofmaler des letzten Habsburgers am spanischen Thron Karls II. in Madrid, im Escurial und in Toledo auf.
Einflußreich, weil seine Malerei das wichtigste Bindeglied zwischen dem römischen Hochbarock und dem wird, was man allgemein unter Rokoko-Malerei versteht, höchst einflußreich für die venezianischen Maler des 18. Jahrhunderts wie Sebastiano Ricci und Giovanni Battista Tiepolo, aber auch für die Väter der Barockmalerei in Österreich und Süddeutschland, für Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte. Sein international geläufiger Spitzname, "Fa presto", spielt auf die Leichtigkeit und Schnelligkeit seiner großen Produktion an. Eleganz, malerische Bravour, raffinierte Farbigkeit und brillante Kompositionen zeichnen ihn aus.
Die Ausstellung fängt in Neapel an (3.3.-27.5.2001), kommt dann mit ca. 80 Bildern und ca 40. Zeichnungen nach Wien in die Gemäldegalerie des KHM am Ring (17.6.-7.10.2001), um dann in etwas reduzierter Form nach LA zu wandern (4.11.2001-20.1.2002). Ein besonderer Reiz für die Kenner werden die zahlreichen, malerisch virtuosen Skizzen sein, für die Giordano schon zu Lebzeiten berühmt war. Mit ihnen bereitete er seine großen Gemäldezyklen in Neapel, Florenz und Madrid vor. In Wien werden aber auch, neben dem Hl. Michael aus dem KHM, ehemals in der Minoritenkirche in Wien, mehrere monumentale Altarbilder aus Neapel zu sehen sein.
Leihgaben kommen aus den großen Museen Europas und der USA (u.a. Neapel, Rom, Florenz, Verona, Wien, München, Dresden, Berlin, Frankfurt, Budapest, Paris, Brest, London, Manchester, Philadelphia, Norfolk, Toledo, Boston) und zahlreichen internationalen Privatsammlungen. Ein reich bebilderter Katalog wird in den drei Sprachen der Partner erscheinen.
Information
23. Juni 2001
bis 7. Oktober 2001