2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Zugeschrieben an: Simon Johann Havelka
Das Instrument trägt im Inneren des Korpus einen handschriftlichen Zettel mit dem Hinweis, es stamme aus dem Nachlass von Leopold Mozart. Ab 1743 hatte er eine Anstellung als Violinist an der fürsterzbischöflichen Hofkapelle und als Lehrer am Kapellknaben-Institut. Dank seiner musikalischen Fähigkeiten rückte er 1757 zum Hofkomponist und 1763 zum Vizekapellmeister des Fürsterzbischofs auf. Seine Erfahrung als Geiger floss in das 1756 erschienene Lehrwerk "Versuch einer gründlichen Violinschule" ein, in dem über das rein handwerkliche Rüstzeug hinaus eine umfassende praktische und theoretische Ausbildung vermittelt wird. Leopold Mozarts Geige kam nach dessen Tod 1787 in den Besitz der Tochter Maria Anna (Nannerl), der dritten Frau Berchtolds von Sonnenburg. Dieser war in zweiter Ehe mit Maria Anna Johanna Mayrhofer (gestorben 1783) verheiratet gewesen. Über Nannerl Mozart gelangte das Instrument aus dem Nachlass von Leopold Mozart in den Besitz der Familie Mayrhofer. Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhr die Geige eine Reparatur, auf der das heutige Erscheinungsbild beruht: Es erfolgte die Neuanfertigung des Griffbrettes, der auffallenden Elfenbeinwirbel und eines neuen Saitenhalters mit der Inschrift "Carl v. Mayrhofer", dem Namen des neuen Besitzers. (rh)
Literatur:
Rudolf Hopfner: Meisterwerke der Sammlung alter Musikinstrumente, Wien 2004.
Rita Steblin: Eine Violine aus dem Besitz von Leopold Mozart?, in: Die Klangwelt Mozarts, hg.von G. Stradner, Kunsthistorisches Museum, Wien 1991, S. 32-37 u. 194 f.
Violine
Österreich, Linz
2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
Hüllmaß: 591 × 200 × 100 mm
Kunsthistorisches Museum Wien, Sammlung alter Musikinstrumente
Sammlung alter Musikinstrumente, 1043
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