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Scheintür der Init

Eine Scheintür ist eine imaginäre Tür an der Kultstelle des Grabes. Sie stellt die Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits her und ermöglicht so der Seele des Verstorbenen den symbolischen Empfang der Zuwendungen des Totenopferrituals. Diese kleine Scheintür besteht aus einer äußeren Umrahmung, die mit einer Opferformel sowie mit Namen, Titel und kleinen Darstellungen der Grabbesitzerin versehen ist. Die eigentliche Tür wird von zwei Pfostenpaaren mit je einem Querbalken gebildet und ist mit einer Hohlkehle bekrönt sowie an drei Seiten von einem Rundstab umgeben. Hohlkehle und Rundstab sind Architekturelemente, deren Ursprung in der Holz-Mattenbauweise der Frühzeit liegt. Kernstück der Scheintür ist die rechteckige Scheintürtafel mit der Speisetischszene zwischen den Querbalken. Sie zeigt die Grabbesitzerin Init vor einem Opfertisch sitzend. Der eigentliche symbolische Türdurchgang ist der schmale Spalt zwischen den inneren Türpfosten, der oben durch eine kleine Rolle abgeschlossen ist. Diese Rolle stellt eine Matte dar, mit der in Ägypten gewöhnlich Türen verschlossen wurden. Hier symbolisiert die aufgerollte Matte die geöffnete Türe, damit die Seele der Init ungehindert ins Diesseits treten kann, um die Opferzuwendungen in Empfang zu nehmen.

Titel:
Scheintür der Init

Zeit:
6. Dynastie, ca. 2374-2191 v. Chr.

Objektbezeichnung:
Scheintür

Kultur:
Ägyptisch

Material/Technik:
Kalkstein, Reste von Bemalung

Maße:
H 81,5 cm, B 53 cm, T 15,8 cm

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Ägyptisch - Orientalische Sammlung

Inv. Nr.:
Ägyptische Sammlung, INV 5102

Provenienz:
1878 aus der Sammlung Miramar übernommen