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Münzschrank

Der rechteckige Kasten aus Ahorn-, Nuss- und Birnbaumholz beherbergt hinter zwei Flügeltüren zweimal dreißig gleich große Schubladen. Außen wie innen ist der Schrank reich intarsiert: Ruinendarstellungen, Grotesken, Kartuschen und mythologische Gestalten wie Jupiter, Juno, Neptun, Herkules und Cupido sind zu erkennen. Stilistisch ist der Ambraser Münzschrank zusammen mit einem verwandten Schreibschrank im Servitenkloster in Innsbruck eine spezifisch tirolerische Variante der süddeutschen Intarsienkunst. Die verwendeten Ornamente stehen dem Formenkreis des Antwerpener Stechers Hans Vredeman de Vries und des Franzosen Jacques Androuet Ducerceau nahe. Erzherzog Ferdinands Vorliebe für Münzen ist in Zusammenhang mit seinem grundlegenden Interesse an Zeugnissen der Geschichte, den "Antiquitates", zu sehen. Er sammelte Münzen nicht wegen ihres materiellen Wertes, sondern aufgrund der dargestellten Person oder des dargestellten Ereignisses und wegen des Alters der Münzen.Belegt ist, dass er aus Nachlässen und Funden in Südtirol so genannte "Antiquitetpfennig" oder "heidnisch Pfennig" erwarb. Der Bestand an Numismatika war in eigenen Münzschränken verwahrt. Die Münzsammlung Ferdinands gelangte im Lauf des 18. Jahrhunderts nach Wien und ist in der Folge im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums aufgegangen. Der ursprüngliche ferdinandeische Bestand lässt sich daher heute nicht mehr rekonstruieren. Berichte aus dem 17. und 18. Jahrhundert betonen die Fülle der Sammlung ebenso wie das Vorhandensein einzelner durch Qualität und Seltenheit herausragender Spezimina. Bemerkenswert ist allerdings, dass nicht Ferdinand, sondern sein Bruder Maximilian II. die berühmte Münzsammlung ihres Vaters Ferdinand I. erbte.

Titel:
Münzschrank

Zeit:
1592

Objektbezeichnung:
Münzschrank

Kultur:
Tirol

Material/Technik:
Ahorn, Birnenholz, Nuss

Maße:
81 cm × 151,5 cm × 82,5 cm

Bildrecht:
Schloss Ambras Innsbruck

Inv. Nr.:
Schloss Ambras Innsbruck, PA 22