Ablassbrief
Durch Ablassbriefe wurde - in diesem Fall den Besuchern der Nikolauskapelle - eine Verkürzung der Bußzeit im Fegefeuer versprochen. Die Konzeption des Ablasses entstand im 11. Jahrhundert. Die Eckpunkte waren: Vergebung seitens der Kirche, in irgendeiner Form sichtbar gemachte Bitte des Gläubigen, Voraussetzung der Tilgung der irdischen Schuld der Sünde und genaue Angabe des zeitlichen Umfangs des »Ablasses«. Das Konzept der zeitlichen Quantifizierung führte zu der Entwicklung, dass die sichtbare Bitte des Gläubigen, vor allem wenn sie mittels einer Geldspende an die Kirche zum Ausdruck gebracht wurde, in unmittelbare Relation zum Umfang des Ablasses gesetzt wurde. Daraus entsprang der Missbrauch des Ablasswesens zu einer Geldbeschaffung für Rom, an dem sich die Reformation Luthers entzündete.
Titel:
Ablassbrief
Zeit:
14. Jänner 1466
Objektbezeichnung:
Ablassbrief für die Sankt Nikolauskapelle
Kultur:
Innsbruck, Ambras
Material/Technik:
Pergament, Tinte, Wachs
Maße:
Brief: H. 19 cm × B. 35 cm
Siegel: H. 10 cm × B. 7 cm
Stempel / Zeichen:
angehängtes Siegel
Bildrecht:
Schloss Ambras Innsbruck
Inv. Nr.:
Schloss Ambras Innsbruck, PA 148