Büste mit Kopf des Zeus
Bei dem Dargestellten handelt es sich wahrscheinlich um ein Bildnis des Göttervaters Jupiter, der in erster Linie aufgrund der Haar- und Barttracht als solcher gedeutet wird: Dicke Locken umrahmen das Gesicht, am Hinterkopf werden sie durch eine Binde zusammengefasst. Der Marmoroberfläche des Kopfes wirkt angegriffen, was bei antiken Skulpturen auf verschiedenste Gründe zurückzuführen sein kann, etwa auf Verwitterung oder nachantike Bearbeitungen. Physiognomische Züge, die eine eindeutige Zuordnung erlauben, gibt es bei antiken Götterdarstellungen nicht, es handelt sich immer um idealisierte Gesichter. Attribute wie das Blitzbündel bei Jupiter, das ihn als Herrscher über die Naturgewalten auszeichnet sind daher wesentlich für die Benennung von Darstellungen. Wenn ein Fundkontext in Zusammenhang mit einem Heiligtum vorhanden ist, können auch dort vorhanden Inschriften zur Identifizierung beitragen.S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).
Titel:
Büste mit Kopf des Zeus
Zeit:
1.-2. Jahrhundert
Objektbezeichnung:
Büste klein
Kultur:
Römisch
Material/Technik:
Marmor
Maße:
H. (Gesicht) 8 cm: 8 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, I 1318
Provenienz:
Slg. Este - Catajo; im Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand; 1923 inventarisch übernommen